Grete Felsing

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Grete Felsing (Wien Museum / Fotosammlung Peter Altenberg)
Daten zur Person

Grete Felsing, * 6. Juli 1892 Wien, † 18. August 1972 Klagenfurt, Schauspielerin, Schriftstellerin, Übersetzerin.

Biografie

Margaretha Anna Maria Fetter war unter dem Namen Grete Felsing Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in Düsseldorf und Wien (überwiegend an der Neuen Wiener Bühne) als Schauspielerin tätig. Ab 1919 war sie vereinzelt auch in Filmrollen zu sehen. In Wien zog sie die Aufmerksamkeit von Peter Altenberg auf sich. In der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus finden sich zwei Nachrichten Altenbergs aus den Jahren 1916 und 1917 an Grete Felsing. Auf einer davon notierte er: "Der Schönsten, Kultiviertesten, Lieblichsten, Zartesten, Merk-würdigsten!".[1] Unter den vielen Fotografien von Mädchen und Frauen, mit denen Altenberg sein Zimmer im Graben-Hotel schmückte, waren auch zwei Bilder Grete Felsings.

Erste schriftstellerische Versuche Felsings sind Anfang der 1930er Jahre überliefert – in "Die Bühne und Die Stunde erschienen mehrere ihrer Erzählungen. 1935 wurde in der Komödie ihr Stück "Jimmy's Bar" unter dem Pseudonym »G. Fetter« aufgeführt. In den 1940er und 1950er Jahren erschienen in kurzen Abständen mehrere Romane Felsings im Eduard Kaiser Verlag, darunter "Der flammende Weinberg" und "Botschaft an Nanna. Ein Theaterroman". Später übersetzte sie für denselben Verlag Werke aus dem Französischen – u. a. Émile Zolas "Thérèse Raquin" (vermutlich 1962), Guy de Maupassants "Stark wie der Tod" (1964) und Honoré de Balzacs "Glanz und Elend der Kurtisanen" (vermutlich 1977). Im Splitternachlass Felsings in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus befindet sich das Typoskript eines vollständigen, unveröffentlichten Romans mit dem Titel "Jenseits von heute und morgen" bzw. "Melodie der Nacht". Aus einem Briefwechsel mit dem europäischem Kulturdienst lässt sich ableiten, dass der große finanzielle wie auch kommerzielle Erfolg ausblieb.

Felsing veröffentlichte zudem Kurzprosa in Zeitungen und Zeitschriften wie "Die Bühne" oder "Die neue Zeit" und schrieb kleinere Reiseberichte, die vorwiegend ihre Zeit in Frankreich behandelten. Texte wie "Madame kocht" und "Wiedersehen mit Wien" beziehen sich auf ihre Zeit in Frankreich, sie beschreibt darin unter anderem das Treiben auf den Pariser Märkten und die Tüchtigkeit der französischen Frauen.

Zudem verfasste Felsing auch ein Manuskript für ein Hörspiel, das allerdings vermutlich nicht produziert wurde.


Werke (Auswahl)

  • Jimmy’s Bar. Komödie (1935)
  • Treue … Komödie (1936)
  • Der flammende Weinberg. Roman (1948)
  • Botschaft an Nanna. Ein Theater-Roman ( vermutlich 1949)
  • Das verlorene Antlitz. Roman (1950)
  • Kleine Königin. Roman (1954)
  • Jonki und der Familiengeist. Roman (vermutlich 1955)

Quellen


Literatur

  • Hans Bisanz: Peter Altenberg: Mein äußerstes Ideal. Altenbergs Photosammlung von geliebten Frauen, Freunden und Orten. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1987, S. 106f.
  • IMDb: Grete Felsing [Stand: 20.02.2025]
  • Filmportal.de: Grete Felsing [Stand: 20.02.2025]


Grete Felsing im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Referenzen

  1. Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, H.I.N. 119779