Guido Adler

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Adler, Guido
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.phil., Dr.jur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6023
GNDGemeindsame Normdatei 118500694
Wikidata Q78716
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. November 1855
GeburtsortOrt der Geburt Eibenschitz, Mähren
SterbedatumSterbedatum 15. Februar 1941
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Musikwissenschafter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  27. November 1980
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32 C, Nummer 51
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
  • 19., Lannerstraße 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft (1941)

Guido Adler, * 1. November 1855 Eibenschitz, Mähren (Ivančice u Brno, Tschechische Republik), † 15. Februar 1941 Wien, Musikwissenschaftler.

Biographie

Guido Adler war Sohn eines Arztes. 1864 übersiedelte er mit seiner Mutter nach Wien. Dort besuchte er das Akademische Gymnasium und 1874 das Konservatorium (Schüler von Bruckner, Dessoff und Schenner). 1878 promovierte er zum Dr. jur., 1880 zum Dr. phil. 1882 wurde er zum Privat-Dozenten für Musikwissenschaften an der Universität Wien.

1885 begründete Adler mit Chrysander und Spitta die "Vierteljahresschrift für Musikwissenschaften" und wurde im selben Jahr außerordentlicher Professor in Prag. 1898 bis 1927 wurde er als Nachfolger Hanslicks ordentlicher Professor in Wien (Lehrstuhlinhaber bis 1927) und begründete 1898 das Musikwissenschaftliche Institut der Universität Wien.

1894 bis 1938 gab Adler die von ihm ins Leben gerufenen "Denkmäler der Tonkunst in Österreich" (DTÖ) heraus (83 Bände, Erschließung von Notenmaterial für Forschung und musikalischer Praxis). Die konstituierende Sitzung der neugegründeten "Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich" hatte bereits am 3. Oktober 1893 stattgefunden. Adler wurde dabei zum Leiter der Publikationen, Eduard Hanslick zum Präsidenten gewählt. 1904 veröffentlichte Adler ein Werk über "Richard Wagner" und 1919 eine "Methode der Musikgeschichte"; 1924 publizierte er ein "Handbuch der Musikgeschichte", 1935 erschien die Autobiographie "Wollen und Wirken".

Adler war der Begründer der "Wiener Schule" der Musikwissenschaft und Schöpfer einer modernen, nach dem Vorbild der Geschichtswissenschaften organisierten Musikwissenschaft. Er edierte 1892 den Katalog der Musikhistorischen Abteilung der Wiener Musik- und Theaterausstellung, leitete 1927 die Beethoven-Zentenarfeier in Wien und anschließend die Vorarbeiten zur Gründung der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaften, die ihn zum Ehrenpräsidenten wählte.

Guido Adler war mit Betty Berger verheiratet.

Quellen

Literatur

  • Markus Stumpf, Herbert Posch, Oliver Rathkolb (Hg.): Guido Adlers Erbe. Restitution und Erinnerung an der Universität Wien. Göttingen: Vienna University Press / V&R unipress 2017 (= Bibliothek im Kontext 1) [Stand: 03.01.2018]
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974−lfd.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 21 (1966), S. 551
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil A−K. Mainz: Schott 1959
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien − Presse- und Informationsdienst, 09.11.1955

Weblinks