Hadschi Loja

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hadschi Loja
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Vilajetovic, Salih
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1406
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1834
GeburtsortOrt der Geburt Sarajewo
SterbedatumSterbedatum 1887
SterbeortSterbeort Mekka
BerufBeruf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.01.2023 durch WIEN1.lanm08trj
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hadschi Loja (hadschi = Mekkapilger, kroatisch lojar = Talgarbeiter, Unschlittbereiter), volkstümlicher Name für Salih Vilajetovic, * 1834 Sarajewo, † 1887 Mekka. Fanatischer bosnischer Moslem, der bereits 1872/1873 seine Glaubensbrüder gegen die Errichtung der christlich-serbischen Kirche in Sarajewo aufwiegelte. Gewalttaten an Christinnen und Christen, wie Plünderungen, Raub und Totschlag, im Kampf für den Islam und die alte bosnische Freiheit - wobei er sich offenbar auch persönlich bereicherte - ließen ihn beim einfachen Volk zum Freiheitskämpfer werden. Seine Agitation gegen die „Ungläubigen" erreichte vor und während der Okkupation Bosniens und der Herzegowina durch die Österreicher (1878) ihren Höhepunkt. Am 27. September 1879 erkannte ihn das Garnisonsgericht Sarajewo nach dem Standrecht wegen "des Verbrechens wider die Kriegsmacht des Staates und der öffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpreßung schuldig, und verurtheilte ihn zum Tode durch den Strang". Aufgrund einer Anordnung Franz Josephs I. vom 7. Juli 1879 wurde die Todesstrafe ausgesetzt; das Gericht wandelte sie in eine fünfjährige schwere Kerkerstrafe um, die der Hadschi in Theresienstadt verbüßte. Durch die verhältnismäßig kurze Kerkerstrafe sollte vermieden werden, aus dem Gefangenen einen politischen Märtyrer zu machen. 1884 schickte man ihn ins Exil, zu dem er mit seiner Familie Mekka wählte. Hadschi Loja war auch in Österreich so volkstümlich, dass sein Name sich als Spottname für „Hatschete" (Hinkende) bzw. für geistig Zurückgebliebene erhielt. Kurz vor seiner Gefangennahme hatte sich aus seinem Gewehr ein ungewollter Schuss gelöst, der ihm einen Knöchel zerschmetterte; die Österreicher amputierten ihm den Unterschenkel und verpassten ihm ein hölzernes Stelzbein. In der Steiermark galt sein Name als Kinderschreck; auch in Soldatenliedern und G'stanzln wird vom Hadschi Loja gesungen.

Hadschi-Loja-Weckerl

Literatur

  • Akten im Kriegsarchiv (darunter Brief des Herzogs von Württemberg an den Kaiser vom 27. 9. 1879; freundliche Mitteilung von Univ.-Prof. Dr. Leopold Kretzenbacher und Hermann Härtel [Steirisches Volksliedwerk])