Hans Friebeis
Hans Freiherr von Friebeis, * 24. Juli 1855 Bruck/Leitha, † 25. Oktober 1923 Gmunden (Hietzinger Friedhof), Bezirkshauptmann, Regierungskommissär.
Biografie
Nach Abschluß seiner Studien (Dr. jur.) trat er Ende der 70er Jahre in den Dienst des Kronlandes Niederösterreich, fungierte dann als Bezirkshauptmann-Stellvertreter in Hernals, danach als erster Bezirks-Kommissär in St. Pölten und ab 1892 als Statthalterei-Sekretär in Wien. Ab 1894 bekleidete Friebeis den Rang eines Bezirkshauptmanns. Als die vom christlichsozialen Gemeinderat erfolgte Wahl Karl Luegers zum Bürgermeister vom Kaiser nicht bestätigt wurde, wurde Friebeis mit Statthaltereierlaß vom 30. Mai 1895 mit der Durchführung von Neuwahlen sowie mit der einstweiligen Besorgung der Geschäfte der Gemeinde Wien betraut, womit ihm alle Befugnisse zustanden, welche das Gemeindestatut dem Gemeinderat, dem Stadtrat und dem Bürgermeister übertrug. Bei seinen Ausfertigungen hatte er sich der Bezeichnung „Der zur einstweiligen Besorgung der Geschäfte der Reichshaupt- und Residenzstadt bestellte k. k. Bezirkshauptmann" zu bedienen. Für die Abwicklung der Geschäfte stand ihm ein Beirat zur Seite, welchen er vor seiner Entscheidung über alle nach dem Statut der Beschlußfassung des Gemeinderats vorbehaltenen sowie über die nach seinem Ermessen wichtigeren, dem Stadtrat zuzuweisenden Angelegenheiten zu hören hatte. Seine Amtszeit begann am 1. Juni 1895 und endete am 19. Mai 1896. Danach trat Bürgermeister Josef Strobach sein Amt an. Friebeis wurde am 8. August 1911 in den erblichen Freiherrenstand erhoben, mit dem darüber ausgefertigten Diplom vom 12. Dezember 1911 wurde ihm die Namensschreibweise Friebeisz bewilligt.
Quellen
- Meldezettel (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
- Matricula Online: Taufbuch Bruck an der Leitha, Signatur: 01-17, folio 2
- Wienbibliothek digital: Partezettel
Literatur
- Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, Register