Josef Strobach

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Strobach, Josef
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20997
GNDGemeindsame Normdatei 1019703989
Wikidata Q975561
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Dezember 1852
GeburtsortOrt der Geburt Wernstadt, Böhmen
SterbedatumSterbedatum 11. Mai 1905
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Lehrmittelhändler, Bürgermeister
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Christlichsozialer
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  13. Mai 1905
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32A, Nummer 22
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
  • 5., Schloßgasse 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Strobach, * 24. Dezember 1852 Wernstadt, Böhmen, † 11. Mai 1905 Wien, Lehrmittelhändler, Hauseigentümer, Bürgermeister.

Biografie

Strobach kam (nachdem er im Postdienst in Prag tätig gewesen war und anschließend Reisen unternommen hatte) 1872 nach Wien, wandte sich hier der christlichsozialen Bewegung zu, erwarb ein eigenes Haus und kandidierte für den Gemeinderat. Strobach war Obmann des Hausherren-Vereins in Margareten, erster stellvertretender Präsident des Central-Verbands der Wiener Hausbesitzervereine und Obmann des Wählervereins der Vereinigten Christen im 5. Bezirk. Er war 1893 bis 1905 Gemeinderat, 1895 Stadtrat, während des Gemeinderat-Provisoriums 1895/1896 Beirat und 1896/1897 Bürgermeister. Die Wahl Strobachs zum Bürgermeister (Gemeinderats-Sitzung vom 6. Mai 1896) bildete eine Übergangslösung, weil der mehrmals gewählte Karl Lueger vom Kaiser nicht bestätigt wurde. Als Lueger schließlich doch die kaiserliche Bestätigung erhielt, trat Strobach am 31. März 1897 zurück. Seine Amtszeit wurde zeitgenössisch als "Dermalium" bezeichnet, weil der Kaiser 1896 dem ihm zur Bestätigung vorgeschlagenen Lueger "dermalen" die Bestätigung nicht erteilt hatte. Strobach blieb bis zu seinem Tod Vizebürgermeister.

Seine Gattin (5. Februar 1878) war Theresia Anna (* 21. September 1858 Zettelsdorf, Niederösterreich). Er starb in der 5., Schloßgasse 26. Strobach liegt am Zentralfriedhof begraben. Laut Stadtrats-Beschluss vom 11. Mai 1905 wurde sein Grab in ein Ehrengrab umgewidmet. Sein Grabdenkmal ist mit einem Bronzerelief von Kühnelt versehen.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Josef Strobach ein enger Vertrauter Karl Luegers und christlich-soziales Mitglied im antiliberalen (und teils deutschradikalen) Bürgerklub. Weitere Forschungen, so die Kommission, seien jedoch noch zur umfassenden Beurteilung der Person Strobachs nötig.

Strobachgasse

Literatur

  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 168
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 57
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984/1985), II/235
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 399 ff, S. 357 f.


Josef Strobach im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks