Hans Joachim Sobanski
Hans Joachim Sobanski, * 1906 Breslau (Wrocław), † 1959 Klosterneuburg (?), Komponist. Der Sohn des Breslauer Obermusikmeisters Sobanski lebte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im oberschlesischen Ratibor (Racibórz). Die folgenden anderthalb Jahre verbrachte er in seiner Geburtsstadt, ehe seine Familie nach Berlin übersiedelte. Dort studierte er nach der Gymnasialausbildung und einem Lehrjahr als Maurer an der Baugewerkschule Architektur und arbeitete nach der Abschlussprüfung als Bauführer. Daneben nahm er bei Friedrich Caro, dem Dozenten für Theorie an einem Berliner Konservatorium, Kompositionsunterricht.
Bedingt durch die große Arbeitslosigkeit gab Sobanski seinen Brotberuf auf und inskribierte seiner Neigung folgend an der Berliner Hochschule für Musik, wo er Schüler von Heinz Tiessen wurde. Infolge einer beidseitigen Lungentuberkulose musste er sein Studium frühzeitig abbrechen. Nach einer mehrjährigen Genesungsphase begann er als freischaffender Komponist zu arbeiten und trat namentlich mit einer Reihe von Hörspielmusiken hervor. Er erhielt auch Staatsaufträge und veröffentlichte einige Aufsätze über Problemstellungen zeitgenössischer Musik. Zwischen November 1938 und Dezember 1941 übersiedelte Sobanski nach Klosterneuburg, das damals zu Wien gehörte. In der Folge erschienen einige seiner Kompositionen im Verlag Universal-Edition. Nach dem Zweiten Weltkrieg verliert sich seine Spur. Sobanski dürfte in Klosterneuburg gestorben sein. Es gibt jedoch weder im dortigen Stift, noch im Meldeamt, im Sterberegister oder im Niederösterreichischen Landesarchiv Hinweise auf seine Existenz.
Der Teilnachlass mit Manuskripten von Sobanskis Kompositionen in verschiedenen (großteils fragmentarisch überliefert) wurde 2013 von der Wienbibliothek im Rathaus angekauft.