Hans Wagner-Schönkirch
Wagner-Schönkirch Hans, * 19. Dezember 1872 Schönkirchen bei Gänserndorf, Niederösterreich (Gedenktafel am Geburtshaus), † 12. Februar 1940 Wien 3, Kundmanngasse 12 (Gedenktafel [enthüllt 21. Juni 1958, gewidmet vom Landstraßer Männergesang-Verein]; Zentralfriedhof Grab 33A/2/2 [Grabwidmung ehrenhalber]), Komponist, Dirigent, Musikschriftsteller, Musikerzieher, Volksliedsammler, erste Gattin (1921) Lia Astleitner, zweite Gattin Maria.
Absolvierte die Lehrerbildungsanstalt und studierte anschließend Musik (Staatsprüfung), war 1897-1922 Musiklehrer an der Staats-(Bundes-)lehrerbildungsanstalt 3, Kundmanngasse 20, und 1901-1940 Leiter verschiedener Chorvereinigungen (darunter Wiener Männerchor, Döblinger Männergesang-Verein, Wiener Akademiker Gesangverein, Wiener Schubertbund [1906 zweiter Chormeister]). Er begründete 1910 die Erste Wiener Kindersingschule (9, Grünentorgasse), 1911 den Musikpädagogischen Verband, 1912 den "Wiener Lehrer-a-capella-Chor" (künstlerischer Leiter bis 1936; Ehrendirigent), 1915 die Wiener Oratorienvereinigung, 1928 die Chorgesang-Akademiker des Österreichisch-Süddeutschen Chormeisterverbands und 1934 die Gesellschaft zur Förderung der Haus- und Schulmusik.
Er komponierte rund 600 Chorwerke, Lieder, Klavierstücke und Kirchenkompositionen (davon 236 Kompositionen für Männerchor), verfaßte einige Lehrbücher für höhere Lehranstalten (Chorgesang und Musikerziehung) und musikhistorische Bücher (Beethoven-Biographie) und bearbeitete zahlreiche Volkslieder.
Bundeschormeister des Niederösterreichischen Sängerbunds; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone; Ritter des schwedischen Wasa-Ordens erster Klasse; Regierungsrat, Professor
Nachlass in der Wienbibliothek im Rathaus (übergeben von der Witwe Maria Wagner-Schönkirch).
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus: Nachlass Hans Wagner-Schönkirch
- Wienbibliothek Digital: Hans Wagner-Schönkirch
Literatur
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
- Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Helmut Kretscher: Landstraße. Geschichte des 3. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 3), S. 168 f.
- Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 4, Wien, S. 155, 162
- Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums. Band 1 (1965), Hefte 3, 8
- Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 21
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 20 (1965), S. 228
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 25 (1970), S. 134
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 27 (1972), S. 679
- Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 142
- Rathauskorrespondenz, 10.02.1965, 15.12.1972
Hans Wagner-Schönkirch im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.