Haus Rufer
Haus Rufer (13, Schließmanngasse 11), 1922 von Adolf Loos erbaut, ein überhöhter Würfel (10 x 10 x 12 Meter), nach strengem Raumplan errichtet. Bauherren waren der Kaufmann und Zuckerimporteur Josef Rufer und seine Frau Marie.
Vom gedeckten Hauseingang aus sind ein Windfang sowie ein niedriges Vestibül zu erreichen. Von der Halle aus, die als Musikzimmer diente, ist ein über wenige Stufen erhöht liegendes Speisezimmer sowien eine offene Treppe in das Obergeschoß erreichbar. Gegenüber dem Speisezimmer situierte Loos auf selbem Niveau die Bibliothek bzw. das Herrenzimmer. Sämtliche Schlafräume sowie das Badezimmer lagen ursprünglich im Obergeschoß. Das Dachgeschoß ist mit Terrasse und einigen anschließenden Nebenräumen voll ausgebaut.
Die Innenausstattung (Weichholzlambries in Vestibül, Halle und Speisezimmer, Balkendeckennachbildungen aus Weichholz, Verzicht auf Marmorverkleidung) wurde vergleichsweise kostengünstig entworfen.
Das Erscheinungsbild der Fassade ist streng nach den Erfordernissen des Innenraumes gestaltet. Loos trachtete dennoch auch nach einer äußeren Flächenbalance, die er mit der Anbringung einer großen vom Bildhauer Theodor Friedl angefertigten Kopie eines Elements aus dem Parthenonfries zu erreichen versuchte.
Das äußere Erscheinungsbild sowie Teile der von Loos geplanten Raumsituation sind erhalten gebleben. Das Gebäude befindet sich unter Denkmalschutz.
Literatur
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 557 ff.
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. [300 sehenswerte Bauten]. Hg. vom Magistrat der Stadt Wien. Wien: Magistrat 1984, S. 119
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 52, S. 72 f.
- Günther Feuerstein: Moderne Kunst in Österreich. Wien: Forum-Verl. 1965, S. 14
- Ludwig Münz / Gustav Künstler: Der Architekt Adolf Loos. Darstellung seines Schaffens nach Werkgruppen. Chronologisches Werkverzeichnis. Wien: Schroll 1964, S. 123 ff., Reg.