Haus der Kaufmannschaft
Haus der Kaufmannschaft (4, Schwarzenbergplatz 14 [ursprünglich Nummer 7, dann 16], Lothringerstraße 10), erbaut 1902/1903 nach Plänen von Ernst von Gotthilf und Oskar Neumann (Baumeister Kupka & Orglmeister) für das Gremium der Wiener Kaufmannschaft. Repräsentatives palaisartiges Eckgebäude mit Gliederung und Dekor in Formen des Neobarock; Schaufront mit monumentaler Portal-Fenster-Gruppe, ionischen Riesenpilastern in den Obergeschoßen und Zusammenziehung der beiden Hauptgeschoße zu einem Repräsentativgeschoß; aufwendige Innenausgestaltung (Foyer, Stiegenhaus, Festsaal); allegorische Figuren auf den Attikaaufbauten von Josef Heu. Das Haus der Kaufmannschaft ist ein signifikantes Beispiel für die Repräsentativarchitektur Wiens am Beginn des 20. Jahrhunderts. Sitz der Sektion Handel der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien. Gegenüber (Nummer 4) Haus der Industrie.
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 52
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 148
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 397 f.
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 320 ff.
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Band 4, S. 194 f.; Band 4, S. 463 f.; Band 9/2, Register
- Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 258