Heros-Verlag
48° 12' 15.33" N, 16° 21' 11.96" E zur Karte im Wien Kulturgut
Heros-Verlag. Die Gründung des Heros-Verlags fand am 7. Juli 1931 statt, eine handelsgerichtliche Protokollierung konnte nicht nachgewiesen werden. Gründer und Verlagsinhaber war der Dramaturg, Buch- und Musikalienverleger Rudolf Geyer Ritter von Geyersberg. Der Verlagssitz lag an Geyers Wohnadresse in 7., Burggasse 20. Ursprünglich dürfte das Unternehmen aus dem Verlag "Die Umschau" hervorgegangen sein. Dieser war ebenfalls nicht protokolliert und bestand seit spätestens 1928 an derselben Adresse.
Rudolf Geyer übernahm bei der Gründung 1931 ungefähr ein halbes Dutzend Werke aus dem Verlag "Die Umschau". Bis 1939 veröffentlichte der Heros-Verlag dann etwas mehr als zwei Dutzend verschiedene Autorinnen und Autoren, darunter Hans Bärenfels, Mena Burda, Helene Erdmann-Küttel, Roland Gössler, Erich Illern, Helly Klimsch oder Hildegard Peschl. Bis auf zwei Dramen, eine Erzählung und zwei Bücher über Wirtschaftsfragen bestand die gesamte Produktion aus Lyrikbänden, neun der veröffentlichten Titel stammten von Frauen.
Ab dem Jahr 1932 gab der Heros-Verlag zudem eine Reihe heraus, in der unter dem Titel "Österreichisch-deutsche Lyrik" bis 1937 elf Bände von durchwegs unbekannten Autoren publiziert wurden. Überhaupt scheint der Heros-Verlag ausschließlich Gelegenheitsschriftstellern die Möglichkeit geboten zu haben, ihre Gedichte gedruckt zu sehen.
Eine Korrespondenz zwischen Rudolf Geyer und der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler lässt außerdem darauf schließen, dass sich das Verlagsgeschäft kaum gelohnt hat. Darauf deutet auch der Titelausstoß hin: Kamen 1931 noch acht Bücher heraus, erschienen ab 1934 im Schnitt nur noch ein bis drei Bände jährlich.
Der Heros-Verlag existierte vermutlich bis ins Jahr 1939 – zumindest kam in diesem Jahr die letzte nachweisbare Publikation heraus.