Herrengasse 19
48° 12' 39.57" N, 16° 21' 52.86" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Herrengasse 19, identisch mit Bankgasse 2 und Schenkenstraße 2 (Konskriptionsnummer 57-59).
Haus Nr. 57: Dieses Objekt entstand aus drei selbstständigen Häusern.
- Haus A: wird erstmals 1529 im Harrer Band erwähnt. 1684 wurden die beiden Häuser A und B zu einem verbaut.
- Haus B: Die erstmalige Erwähnung des Objekts erfolgt im Jahr 1536.
- Haus C: wird erstmals 1521 erwähnt. Mit Kauf erwarb am 26. März 1718 alle drei Häuser A bis C Eleonore Gräfin von Batthyany.
Etwa zur gleichen Zeit dürfte sie auch das Nachbarhaus Nr. 58 an sich gebracht haben, das den Grundstock ihres späteren Palastes bildete. In dem neu erbauten Palais empfing Gräfin Eleonore, allgemein die „schöne Lori“ genannt und als Freundin des greisen Prinzen Eugen bekannt, häufig dessen Besuch, der mit ihr sogar mehrmals in der Woche eine Whistpartie zu spielen pflegte.
Haus Nr. 59: 1683 befand sich in diesem Haus das Hofzahlamt. 1712 wurde dieses Haus niedergerissen und an seiner Stelle wurde, durch Carl Graf von Orsini-Rosenberg, ein Palastbau errichtet. 1766 kam das Haus in Batthyanyschen Besitz.
Anlässlich der Erwerbung des Hauses durch den Fürsten Carl Batthyany ließ dieser die Fassade des Gebäudes mit Ausnahme des reich verzierten, ungemein lebensvollen Balkonportales der Front seines bisherigen Palais in der vorderen Schenkenstraße anpassen, so dass beide Paläste zu einem einheitlichen Bau verbunden wurden.
Das Palais in der Bankgasse besitzt gleichfalls ein prächtiges Portal. Das Gebäude in der Herrengasse ist viergeschossig und umschließt eine Fläche von 705 m², jenes in der Bankgasse ist nur dreigeschossig. Dessen Areal beträgt 939 Quadratmeter.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Palais in der Herrengasse als Hotel eingerichtet und war unter dem Namen „Hotel Klomser“ stadtbekannt. Durch Kaufvertrag vom 12. August 1924 kam das Gebäude Herrengasse an die Erste niederösterreichische Brandschaden Versicherungs A. G., jenes in der Bankgasse durch Kaufvertrag vom 12. Februar und Nachtrag vom 18. März 1924 an die Niederösterreichische Landwirtschaftskammer.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 117-121