Hilda Geiringer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Geiringer, Hilda
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Geiringer von Mises, Hilda; Pollaczek, Hilda
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr., Univ.-Prof.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  46430
GNDGemeindsame Normdatei 116499923
Wikidata Q168267
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. September 1893
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 22. März 1973
SterbeortSterbeort Santa Barbara (Kalifornien)
BerufBeruf Mathematikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung

Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Außerordentliche Professorin an der Universität Istanbul (1934 bis 1939)
  • Professorin am Wheaton College, Norton (Massachusetts, USA) (1944 bis 1959)
  • Research Fellow an der Harvard University (1953 bis 1963)

  • Goldenes Doktordiplom der Universität Wien (Verleihung: 1967)

Hilda Geiringer, * 28. September 1893 Wien, † 22. März 1973 Santa Barbara (Kalifornien, USA), Mathematikerin.

Biographie

Hilda Geiringer wurde als Tochter des jüdischen Textilunternehmers Ludwig Geiringer und seiner Frau Martha, geborene Wertheimer, geboren. Zu ihren Brüdern zählte der spätere Musikhistoriker Karl Geiringer (1899-1989). Sie besuchte vorerst die Vorbereitungsklasse des von Eugenie Schwarzwald begründeten privaten Mädchengymnasiums, ab 1905 das Gymnasium selbst, an dem sie 1913 maturierte. In jener Zeit war sie auch in der Jugendkulturbewegung um Siegfried Bernfeld tätig. In der Folge studierte sie an der Universität Mathematik, besuchte aber auch philosophische Vorlesungen bei Ernst Mach. 1917 beendete sie als erste Frau an der Universität Wien in dieser Disziplin ihre Studien mit einer Dissertation "Über trigonometrische Doppelreihen" bei Wilhelm Wirtinger. Dieser vermittelte sie 1918 auch nach Berlin als Mitarbeiterin von Leon Lichtenstein in der Redaktion des "Jahrbuchs über die Fortschritte der Mathematik".

Nach kurzer Tätigkeit als Lehrerin in Wien ab 1919 ging sie 1921 als Assistentin von Richard von Mises an das neu gegründete Institut für Angewandte Mathematik nach Berlin. Im gleichen Jahr heiratete sie den Statistiker Felix Pollaczek, der wie sie aus Wien stammte. Der Ehe, die nur ein Jahr hielt, entsprang Tochter Magda, die Hilda Geiringer in weiterer Folge allein aufziehen musste. Wissenschaftlich beschäftigte sie sich verstärkt mit Fragen der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Elastizitätstheorie. 1927 konnte sie sich als erste Frau in Deutschland im Fach Mathematik habilitieren. 1930 entwickelte sie die nach ihr benannten "Geiringer-Gleichungen" für die Berechnung plastischer Deformation.

Die Mathematikerin wurde 1933 für eine außerordentliche Professur vorgeschlagen, verlor als Jüdin aber im gleichen Jahr ihre Stelle an der Universität Berlin. Ein Jahr lang wirkte sie am Institut für Mechanik in Brüssel und folgte 1934 ihrem Mentor von Mises in die Türkei, wo sie eine außerordentliche Professur für angewandte Mathematik an der Universität Istanbul erhielt. 1939 verließen beide wegen der Unsicherheit über die weitere politische Entwicklung das Land und emigrierten über Portugal in die USA, wo Richard von Mises ein Angebot der renommierten Harvard University erhalten hatte.

Hilda Geiringer unterrichtete zunächst am Bryn Mawr College und hielt Vorlesungen an der Brown University. 1943 heiratete sie von Mises, 1944 wurde sie zum Head of Department of Mathematics am Wheaton College in Norton (Massachusetts) bestellt, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1959 wirkte. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1953 beschäftigte sie sich vor allem mit dessen Nachlass und publizierte (als Research Fellow der Harvard University) viele seiner unveröffentlichten Arbeiten.

1956 ernannte sie die Freie Universität Berlin zum Professor emeritus, 1960 erhielt sie die Ehrendoktorwürde des Wheaton College. Anlässlich ihres 50jährigen Doktor-Jubiläums verlieh die Universität Wien Hilda Gehringer das Goldene Doktordiplom. Hilda-Geiringer-Gasse

Literatur

Weblinks