Hilmar Kabas
Hilmar Kabas, * 6. Jänner 1942 Wien, Politiker.
Biographie
Hilmar Kabas besuchte das Realgymnasium in Wien-Margareten und begann nach der Matura 1960 das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach dem Präsenzdienst 1967/1968 und dem Gerichtsjahr trat er in die Finanzverwaltung ein. 1971 wurde er in den Beamtenstand des Parlaments übernommen und dem FPÖ-Nationalratsklub dienstzugeteilt. Seit 1985 war er im Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten tätig, seit seiner Wahl zum Stadtrat 1990 allerdings außer Dienst gestellt.
Kabas begann seine politische Karriere bereits 1961, als er Landesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) in Wien wurde. Diese Funktion bekleidete er bis 1968. 1975 wurde er Bezirksparteiobmann im 1. Wiener Gemeindebezirk, 1977 Landesfinanzreferent und 1979 stellvertretender Landesparteiobmann der FPÖ Wien. Von 1983 bis 1986 war er außerdem Bundespressereferent der FPÖ. 1978 wurde er in die Bezirksvertretung der Inneren Stadt gewählt, von Juni 1983 bis Dezember 1986 gehörte er als Abgeordneter dem Nationalrat an, wo er unter anderem als Vorsitzender des Justizausschusses wirkte.
Im November 1987 wurde er in den Wiener Landtag und Gemeinderat gewählt, am 26. November 1990 folgte er Rainer Pawkowicz als Stadtrat ohne Geschäftsbereich nach. Im November 1996 wechselte Kabas in die Funktion des Zweiten Präsidenten des Wiener Landtags. Nach dem Tod von Pawkowicz wählte ihn die FPÖ-Gemeinderats- und Landtagsfraktion im Mai 1998 zum Klubobmann; im Juni 1998 folgte Kabas diesem auch in der Funktion des Wiener Landesparteiobmannes. Als solcher zeichnet er unter anderem für die heftig kritisierte Plakatserie der FPÖ Wien im Nationalratswahlkampf 1999 verantwortlich. Im Zusammenhang mit der Bildung der Koalitionsregierung von ÖVP und FPÖ im Februar 2000 verweigerte Bundespräsident Thomas Klestil daraufhin die Nominierung Kabas' zum Bundesminister für Landesverteidigung.Im folgenden Mai bezeichnete Kabas den Bundespräsidenten angeblich als "Lump", bestritt diese Aussage aber und ersetzte sie durch "Hump oder Dump". Die Präsidentschaftskanzlei verzichtete auf eine strafrechtliche Untersuchung der Angelegenheit.
Im März 2004 wurde er als Landesobmann schließlich von Heinz-Christian Strache abgelöst. Nach der Abspaltung des Bündnis Zukunft Österreich im April 2005 übernahm Hilmar Kabas vom 5. bis zum 23. April 2005 als dienstältestes Mitglied des FPÖ-Parteivorstandes die Interimsobmannschaft. In dieser Funktion schloss er neben anderen auch Jörg Haider aus der Partei aus. Im Herbst 2005 schied er aus der Wiener Kommunalpolitik aus. Von November 2006 bis Juni 2007 wirkte er als Volksanwalt.
Außerdem war Hilmar Kabas von 1984 bis 1988 Mitglied der Hörer- und Sehervertretung des ORF sowie von 1993 bis 1996 Mitglied des ORF-Kuratoriums. In den Jahren 1980 bis 1983 gehörte er dem Aufsichtsrat der Creditanstalt-Bankverein als Mitglied an.