Himmelhof
Himmelhof (13, Ober-St.-Veit; auch "Zum Himmel").
1) Meierei: Sie liegt auf einer Anhöhe zwischen Hacking (im Wiental) und dem Hackenberg (Hagenberg). Franz Jauner, der Vater des nachmaligen Theaterdirektors und Schauspielers gleichen Namens, begründete 1848 eine Meierei, die er zu einer großen Wirtschaft umgestaltete und die wegen ihrer schönen Aussicht berühmt war. Jauner hatte oft mehr als 100 Stück Vieh im Stall. Wegen ihres vorzüglichen Oberskaffees war die Meierei sehr beliebt. Als Jauner 1884 den Besitz verkaufte, schwand die Anziehungskraft des Himmelhofs. Hier lebte Anfang 20. Jahrhundert eine Zeitlang der Maler Diefenbach (Karl-W.-Diefenbach-Gasse), der mit seinen jungen Genossen und Anhängerinnen eine seinerzeit aufsehenerregende Kolonie bildete. Am 1. Mai 1920 wurde das Cafe-Restaurant Himmelhof eröffnet.
2) Sanatorium Himmelhof: Nach der Auflassung der Meierei und Restauration Himmelhof wurde ein Sanatorium errichtet, das 1962/1963 erweitert und in ein Bundeskonvikt für Knaben umgestaltet wurde (13, Himmelhofgasse 17-19).
3) Sprungschanze: 1948 wurde vom Ober-St.-Veiter Schiklub eine Schisprungschanze errichtet, auf der erstmals ein internationales Schispringen veranstaltet wurde. Die Anlage brannte im Juni 1980 ab.
4) Verkehrsfläche: erstmals erwähnt 1873.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1873: Pfarre Ober-St. Veit
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 104
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 360 f.