Hugo Salus

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Salus, Hugo
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35007
GNDGemeindsame Normdatei 119222140
Wikidata Q1360544
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. August 1866
GeburtsortOrt der Geburt Böhmisch-Leipa
SterbedatumSterbedatum 4. Februar 1929
SterbeortSterbeort Prag
BerufBeruf Arzt, Gynäkologe, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hugo Salus, * 3. August 1866 Böhmisch-Leipa (Česká Lípa, Tschechische Republik), † 4. Februar 1929 Prag, Arzt, Schriftsteller.

Biografie

Hugo Salus wurde als Sohn des jüdischen Veterinärmediziners Moritz Salus in Böhmisch Leipa in Nordböhmen geboren. Salus besuchte dort vier Jahre lang die deutsche Volksschule und wechselte mit 10 Jahren ins Gymnasium über. In seinem 13. Lebensjahr übersiedelte Hugo mit seinen Eltern nach Budweis (České Budějovice), im 18. Lebensjahr ging es weiter ins nordböhmische Leitmeritz (Litomerice). Dort besuchte er jeweils das deutsche Gymnasium. Im Wintersemester 1885/86 begann Salus an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag ein Medizinstudium, das er 1891 abschloss. Nach dem Studium arbeitete er als Hilfsarzt am Allgemeinen Krankenhaus in Prag, dann als Assistent am Hygienischen Institut und schließlich an der Geburtshilflichen Klinik. Im Juni 1909 eröffnete er seine eigene gynäkologische Praxis. Bereits 1895 hatte er Olga Engel, die Tochter eines Porzellanfabrikanten, geheiratet, mit der er zusammen einen Sohn hatte.

Bereits während des Studiums gab es erste lyrische Schreibversuche. Die Veröffentlichungen in den Zeitschriften "Simplicissimus" und "Jugend" brachten ihm literarisches Ansehen und wiesen ihn als Exponenten der Moderne aus. Rilke sah in seinen ersten Gedichtband die Verkörperung der "Stimme der Erfüllung", Heinrich Vogeler illustrierte sein erfolgreichstes Werk "Ehefrühling" (1900), "das lyrische Tagebuch eines glücklichen Ehemannes mit den Gefühlen eines beseligten Herzens" (Hartmut Binder). Salus publizierte lyrische Prosa, war auch als Bühnenautor erfolgreich ("Susanna im Bade", 1901). In all seinen Werken zeigte er sich als Vertreter des Impressionismus und einer zur Idylle neigenden Neuromantik. Wie viele andere deutsche Autoren gab sich Salus mit martialischen Gesängen 1914 anfangs der Kriegsbegeisterung. Mit dem Krieg hatte sich Salus‘ naive, neuromantische Kunst- und Naturbegeisterung überlebt, obwohl er weiterhin eifrig literarisch tätig war.

Splitternachlass in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Literatur

  • Hartmut Binder: Hugo Salus. Geburtshelfer und Poet dazu. In: Harald Salfellner (Hrsg.): Mit Feder und Skalpell. Grenzgänger zwischen Literatur und Medizin. Prag: Vitalis 2014. S.249-285


Hugo Salus im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks