Humanitärer Verein Meischisch Jeschuah

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1890
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  66843
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 2., Josefinengasse 7

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48° 13' 15.76" N, 16° 22' 57.70" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Humanitäre Verein Meischisch Jeschuah (=Rasche Hilfe) wurde am 23. März 1890 in Wien gegründet und unterhielt in 2., Josefinengasse 7 bis 1938 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Aktivitäten des Vereins bestanden ausser den täglichen Gebeten und Abhaltung der jüdischen Feiertage aus zahlreichen Aktionen der Wohltätigkeit, so war dem Verein ein "Witwen- und Waisenfonds" angeschlossen. Der Verein veranstaltete Feste und Wohltätigkeitsabende.[1] 1938 hatte dieser Verein mehr als 200 Mitglieder und "herrliche Lokalitäten".[2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

"Oktoberpogrom", Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939

Am 14. Oktober 1938 kam es laut Bericht des Reichsführers SS , Außenstelle Wien 2, an den Sicherheitsdienst Unterabschnitt Wien zu einem Brandanschlag vor dem Bethaus in 2., Josefinengasse 7. „Junge Burschen“ schlugen die Fenster ein, warfen Sessel und „Kerzenleuchter aus Holz“ auf die Straße, zündeten sie an und flüchteten unerkannt. Der Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht.[3] Die Auflösung des Humanitären Vereins Meischisch Jeschuah sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Das Vereinsvermögen in der Höhe von 454,49 Reichsmark erging unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (113,62 Reichsmark) an die Israelitische Kultusgemeinde für Fürsorgezwecke. [4]

Bedeutende Rabbiner

Der letzte Rabbiner des Humanitären Vereins Meischisch Jeschuah 1938 war Samuel Hager. [5]

Vereinsvorstand

Einer der Obmänner war Samuel Sperling, der letzte Obmann Josef Breuer.[6]

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich).

Einzelnachweise

  1. Anno Wiener Morgenzeitung, 5. Jg, Nr. 1539, 27. Mai 1923, S. 7.
  2. Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP): A/W 1268.
  3. Yad Vashem Archives, 05/118 (Signatur im Jahr 2000).
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/20, Karton 555.
  5. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 96.
  6. David Jüdische Kulturzeitschrift und Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/20, Karton 555 und Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 96.