IBS

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Daten zum Begriff

1983 wurde mit der Einführung eines EDV-Büroverbundsystems in der Magistratsdirektion – Verwaltungsorganisation (MD-VO) begonnen. Dabei wurde der Einsatz des Systems über den Bereich der Schriftguterstellung hinaus erprobt.[1] Damit begann die Ära der digitalen Verwaltung im Wiener Magistrat. Das neue System war eine Datenbanklösung für die Protokollierung von Akten und für die Textverarbeitung, aber auch ein Karteisystem, ein Terminverwaltungssystem und eine Plattform für die Nutzung von magistratsinternen E-Mails.

Im Jahr darauf, wurde das „Integrierte Büroverbundsystem“ (IBS) in einer Reihe von Dienststellen eingeführt.[2] Die im Personalwesen entwickelten Implementierungen von EDV-Anwendungen auf der Basis von IBS wurden im Folgejahr auf 67 Dienststellen ausgerollt, um Personalangelegenheit auch dezentral in den Dienststellen bearbeiten zu können.

1985 änderte sich der Name des IBS auf „Integriertes Büroverwaltungssystem“. Das System verbreitete sich rasch, was einen hohen Bedarf an neuen EDV-Geräten und Anwendungsschulungen im Magistrat verursachte. So wurden etwa 600 Benutzerinnen und Benutzer in 120 Schulungskursen ausgebildet. Die Genehmigungsanträge zur Einführung des IBS wurden weiterhin von der MD-VO geprüft, so etwa für 1985 für das Büro der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales und der Geschäftsgruppe Umwelt und Bürgerdienst sowie für die Magistratsabteilungen 6, 8, 17, 25, 40, 50 und 62.[3]

Auch in den Folgenjahren waren immer wieder Schulungsmaßnahmen zu setzen. So haben 1986 fast 400 Bedienstete einen Kurs über die Anwendung des Integrierten Büroverwaltungssystems besucht. Die Anzahl der Kurse stieg in den Folgejahren enorm an, im Jahr 1989 gab es im Magistrat etwa 300 EDV-Kurse, die von über 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besucht wurden. 1990 wurde das IBS in der Infrastruktur des Allgemeinen Krankenhauses integriert. 1991 wurde das IBS in den magistratischen Bezirksämtern ausgerollt, im mit 1. Jänner 1991 eingerichteten Unabhängigen Verwaltungssenat wurde im selben Jahr eine adaptierte Variante des Integrierten Büroverwaltungssystems installiert.

Im Jahr 1990 begann die schrittweise Ablöse des IBS durch das sogenannte PROFI-Protokoll, das eine vergleichsweise komplexe Datenbank aufzuweisen hatte. Im Dezember 1999 arbeitete nur noch ein Drittel aller Benutzer mit IBS.[4]

Literatur

  • Heinrich Berg: Bewertung von EDV-Anwendungen im Magistrat der Stadt Wien, in: Scrinium 58 (2004), Seite 44–59.
  • Ursula Böhle: IBSnext Umsteigerhandbuch. Zusammenfassung der Unterschiede zwischen IBSplus und IBSnext. Wien: Verlag des Magistrates der Stadt Wien 1996 (Skriptum der Verwaltungsakademie, 564)
  • Liane Kirnbauer-Tiefenbach: Digitale Überlieferungsbildung am Beispiel der Stadt Wien, in: Scrinium 74 (2020), Seite 42-57.
  • Peter Seiberl: Dezentrale Personalverwaltung mittels IBS. Benutzerhandbuch und Leitfaden für Personalstellen. Wien: Selbstverlag 1996 (Skriptum der Verwaltungsakademie, 549)
  • Magistratsdirektion - Automatische Datenverarbeitung (MD-ADV): IBSplus Einführung. Wien: Selbstverlag 1991 (Skriptum der Verwaltungsakademie, 553)
  • Magistratsdirektion - Automatische Datenverarbeitung (MD-ADV): IBSplus Funktionsübersicht. Wien: Selbstverlag 1991 (Skriptum der Verwaltungsakademie, 552)
  • Magistratsdirektion - Automatische Datenverarbeitung (MD-ADV): Integriertes Büro-Verwaltungssystem - IBSplus. Gegenüberstellung. Wien: Selbstverlag 1992
  • Magistratsdirektion - Automatische Datenverarbeitung (MD-ADV): IBSplus Benutzerhandbuch. Wien: Selbstverlag 1993 (Skriptum der Verwaltungsakademie, 554)
  • Magistratsdirektion - Automatische Datenverarbeitung (MD-ADV): IBSplus mit DECTEXT. Erste Hilfe. Wien: Selbstverlag 1993

Einzelnachweise