Ignaz Sauer
Ignaz Sauer, * 1. April 1759 Trebusin, Böhmen, Bezirk Leitmeritz (!), † 2. Dezember 1833 Alsergrund 259 (9, Waisenhausgasse 14), Musikverleger, Erste Gattin (1795) Maria Anna Peham(b), Tochter eines oberösterreichischen Gutsbeamten (?). Zweite Gattin (1826) Name unbekannt. War ab 1795 Chorregent, Organist (vielleicht auch Musikschuldirektor ?) im k. k. Waisenhaus, trat (unter Beibehaltung seiner Waisenhausfunktion) 1796 bei Joseph Eder als Gesellschafter ein, suchte allerdings bereits 1797 um eine eigene Kunsthandlungsbefugnis an und trennte sich von Eder (bei einvernehmlich durchgeführter Aufteilung des Inventars und finanziellem Ausgleich) 1798. Als die Konzessionserteilung sich verzögerte, unterzog sich Sauer (wohl um diese zu beschleunigen und Angriffen der Konkurrenz, es mangle ihm an Kompetenz, entgegenzuwirken) offenbar einer Prüfung und suchte 1799 (als "erster examinierter Kunsthändler und Inhaber des Kunstverlags der sieben Schwestern in Wien") neuerlich um eine Befugnis an und erhielt diese schließlich 1800. Er vermochte sich im Wiener Kunsthandel rasch durchzusetzen, versuchte sich 1801 erstmals in Österreich im Steinplattendruck, wurde 1802 gerichtlicher Schätzungskommissär, übte aber auch andere Ämter aus (beeideter Inventars- und Schätzungskommissär in Kunstsachen beim k. k. Obersthofmarschallamt, niederösterreichisches Landrecht, Merkantil- und Wechselgericht sowie Magistrat der Stadt Wien). Aus Altersgründen schloss er am 27. Juli 1822 mit Maximilian Joseph Leidesdorf einen Gesellschaftsvertrag, der die neue Firma "Sauer & Leidesdorf" allein führte. Der Vertrag wurde jedoch am 6. Februar 1826 gelöst, worauf Sauer am 8. April 1826 die Konzession zurücklegte.
Literatur
- Friedrich Slezak: Beethovens Wiener Originalverleger. Wien: Deuticke 1987 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 17), S. 76 ff.