Isak Löw Hofmann
- Vorsteher der israelitischen Kultusgemeinde (1806)
Isak Löw Hofmann (1835 von Hofmannsthal), * 10. Juni 1759 Prostibor bei Mies, Böhmen (Prostibor/Stribro, Tschechien), † 2. Dezember 1849 Wien (laut Totenbeschaubehörde Stadt 646 [1, Rotenturmstraße 29], laut Jüdischer Kultus Gemeinde Stadt 645 [1, Rotenturmstraße 27]), Industrieller. Nach Ausbildung zum Rabbiner wurde er Lehrer beim Großhändler Königswarter (dem er auch die Geschäftsbücher führte); 1792 beteiligte er sich an dessen in Wien begründeter Großhandlung und führte diese nach dessen Tod 1794 unter eigenem Namen weiter. Er erwarb sich Verdienste um die Entwicklung der Seidenindustrie (1798 Errichtung einer Seidenfilatrie in Perchtoldsdorf). Förderer der jüdischen Literatur und Wissenschaft, Tätigkeit an der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde (ab 1806 Vorsteher), Armenbezirksdirektor (1820), Schulaufseher und Administrator der Israelitischen Religionsschule (1822); 1826 errichtete er mit M. L. Biedermann (Biedermanngasse) den Stadttempel (1, Seitenstettengasse 2-4).
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974-lfd.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 112