Jakob Erdheim
Jakob Erdheim, * 24. Mai 1874 Boryslaw, Galizien, † 18. April 1937 Wien, Pathologe. Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1900) trat Erdheim in das von Anton Weichselbaum geleitete Pathologisch-anatomische Institut der Universität Wien ein (zunächst Hospitant, 1908 Assistent, 1913 Habilitation, 1916 a. o. Prof.), Zusätzlich übte Erdheim auch die Funktion eines Prosektors im St.-Anna-Kinderspital (9) aus. Während des Ersten Weltkriegs bewährte er sich unter anderem bei der Bekämpfung einer Flecktyphus-Epidemie in Serbien. 1924-1937 leitete er die Prosektur des Lainzer Krankenhauses. Seine Forschungsschwerpunkte betrafen die krankhaften Veränderungen von Knorpeln und Knochen sowie jene der Nebenschilddrüse und der Hypophyse. Neben anderen komplexen Krankheitsbildern trägt das Craniopharyngeom (zystische Geschwulst am Rachendach und im Bereich der Schädelbasis) heute noch die Bezeichnung „Erdheim-Tumor".
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.13675/1937: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Dr. Erdheim Jakob
- Meldezettel von Jakob Erdheim (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
Literatur
- Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Wiener klinische Wochenschrift 50 (1937), S. 610 f. (Hermann Chiari)
- Wiener medizinische Wochenschrift 87 (1937), S. 562 f.
- Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1936/1937. Wien: Selbstverlag der Universität 1936
- Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie. 49. Tagung. München / Jena: Elsevier, Urban & Fischer 1965, S. 370 ff.