Jean-Jaurès-Hof
48° 9' 58.22" N, 16° 21' 52.06" E zur Karte im Wien Kulturgut
Jean-Jaurès-Hof (10, Neilreichgasse 105, Raxstraße 10-12, Migerkastraße 9-11), städtische Wohnhausanlage (389 Wohnungen, ursprünglich 433 Wohnungen), erbaut 1925-1927 nach Plänen von Alfred Keller und Walter Broßmann, benannt (1928) nach Jean Jaurès. Blockverbauung mit höhenmäßig differenzierter und zurückgestufter Fassade (Konzeption des romantischen Stils der frühen Bauphase des städtischen Wohnbaus). Der Bau weist Motive des süddeutschen Heimatstils auf (verkröpfte Giebel, Steildächer, zahlreiche Gaupen). Durch den nachträglichen Anbau von Aufzugsanlagen an der Straßenfront wurde die ursprüngliche Wirkung des Bauwerks beeinträchtigt. In der Anlage waren mehrere Geschäfte, Gaststätten mit Gastgarten, Werkstätten, eine Zentralwäscherei, ein Kindergarten mit Wohlfahrtsräumen, Ruheräumen, Büros und Garderoben untergebracht.
Quellen
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/1: Wien 1. – 12. Bezirk. Salzburg: Residenz 1990, S. 270
- Peter Autengruber, Ursula Schwarz: Lexikon der Wiener Gemeindebauten, Pichler, Wien 2013, S. 127 f.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, Wien: Anton Schroll 1996, S. 30
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 150
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 95, S. 210
- Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10, S. 48 f.
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 252 f.