Johann Baptist Moser

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Johann Baptist Moser
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Moser, Johann Baptist
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Müller, Johann Baptist
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  12603
GNDGemeindsame Normdatei 116938153
Wikidata Q43799
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. September 1799
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 6. Dezember 1863
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Volkssänger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 20.03.2023 durch WIEN1.lanm09p13
BestattungsdatumDatum der Bestattung  25. April 1906
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 38
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Johannbaptistmoser.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johann Baptist Moser
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 34 (Geburtsadresse)
  • 5., Schönbrunner Straße 48 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moser (eigentl. Müller) Johann Baptist, * 25. September 1799 Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 34, † 6. Dezember 1863 Wien 5, Hundsturmer Straße (Schönbrunner Straße) 48 (Zentralfriedhof Ehrengrab, Gr. 0, Nr. 38; nicht signiertes Bronzerelief), Volkssänger, Reformator des Volkssängerwesens, Sohn des Schneiders und Trödlers Johann Müller. Sollte Lehrer werden, brach jedoch seine Studien ab und ging auf Reisen (Frankreich, Holland, Italien, Schweiz), wobei er verschiedene Sprachen erlernte. Er dichtete und komponierte viele Wiener Lieder; 1829 gründete er eine eigene Gesellschaft (mit Franz Gatter und Hagen) und bemühte sich, das Volkssängertum salonfähig zu machen, indem er das Ambiente veränderte (Einhebung von Eintrittsgeldern anstelle des Absammelns, Auftreten im dunklen Anzug oder Frack statt des Kostüms, Übergang von der Harfe zum Klavier als Begleitinstrument). Er schlug seine „Pawlatschen" in besseren Lokalen, wie Sperl, Zweites Kaffeehaus (Prater Hauptallee), Grünes Tor, Metzen (Getreidemarkt) und Großer Zeisig (am Neubau, später Hotel Höller), auf, die zu Schauplätzen der Glanzzeit des Wiener Volkssängerreformators wurden. Seine volksstückartigen Szenen benannte er „Konversationen" (die beliebteste: „Konversation im Paradeisgartel"), die dann bebildert im Druck erschienen. 74 Lieder, von Moser „Wiener Lobgesänge" genannt, wurden bei Tobias Haslinger verlegt. Als Gatter 1855 an der Cholera starb, trat Josef Matras in das Ensemble ein. Mosers Szenen und Lieder wurden noch zu seinen Lebzeiten in Sammelbänden herausgegeben („Das Wiener Volksleben in komischen "Scenen", 20 Bände, 1842-1865). Von Moser stammt auch der Text zur Tritsch-Tratsch-Polka von Strauß. Eines der prominentesten Mitglieder seiner Gesellschaft war (neben Matras) Johann Kwapil; in der Popularität wurde Moser später von Johann Fürst abgelöst. Teilnachlass in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Helene Spiehs: Der Volkssänger Johann Baptist Moser. Diss. Univ. Wien. Wien 1934
  • Josef Koller: Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit. Wien: Gerlach & Wiedling 1931, S. 10 ff. und Register
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 188
  • Friedrich Fischer: Chronik des Wiener Vorortes Gaudenzdorf. Wien: Komitee für Förderung heimischer Kunst und Literatur 1927, S. 73
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 161 f.
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 151 ff.
  • Wiener Geschichtsblätter 36 (1981), S. 2
  • Hubert Kaut [Bearb.]: Lied und Volksmusik in Wien. [Katalog zur] 25. Sonderausstellung, 8. Oktober - 29. Dezember 1968, anläßlich des 4. Seminars für Volksliedforschung der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1968 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 25), S. 22 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 12


Johann Baptist Moser im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.