Johann Fuhry
Johann (Hans) Fuhry ( * 14. Dezember 1879 Wien 2, † 6. Juli 1948 Wien) war Glasermeister und Bezirksvorsteher von Simmering (1934-1938). In seine Amtszeit fallen der Abbruch der Holzbaracken in der Siedlung Hasenleiten und der Bau gemauerter Häuser. Fuhry war auch Obmann des Katholischen Männervereins. 1936 ließ er den Kardinal-Piffl-Saal (11, Simmeringer Hauptstraße 171) errichten, der 1939 von den Nationalsozialisten enteignet, jedoch von der Pfarrkirche St. Laurenz zurückerworben und 1948 wiedereröffnet wurde; 1975 wurde das Objekt verkauft und zum Abbruch freigegeben.
Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe sind in Bezug auf Johann Fuhry, der in der Zeit des Ständestaats Bezirksvorsteher von Simmering (1934–38) war, noch weiterführende Untersuchungen zur umfassenden Beurteilung vonnöten.
Literatur
- Von der Wehrkirche zum Pfarrzentrum. Wien: Römisch-katholisches Pfarramt Alt-Simmering 1976
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 147
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013