Johann Ludwig Deinhardstein

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Deinhard-Deinhardstein, Johann Ludwig
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Dr. Römer; von Deinhardstein, Johann Ludwig Ferdinand
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1794
GNDGemeindsame Normdatei 116055448
Wikidata Q1695335
GeburtsdatumDatum der Geburt 21. Juni 1790
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 12. Juli 1859
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schriftsteller, Bühnendichter (Dramatiker)
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Burgtheater (Institution), Schriftsteller
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 20
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
  • 4., Wiedner Hauptstraße 39 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Leiter des Hofburgtheaters (1832 bis 1835)

Johann Ludwig Deinhard-Deinhardstein, * 21. Juni 1790 Wien, † 12. Juli 1859 Wieden, Schriftsteller, Bühnendichter (Dramatiker).

Biografie

Johann Ludwig Deinhard-Deinhardstein war der Sohn des Rechtsanwalts Alois Deinhard-Deinhardstein (1756−1810) und dessen Gattin Josepha (1754−1819).

Er studierte von 1806 bis 1810 Jus und arbeitete danach bis 1832 beim magistratischen Zivil- und Kriminalgericht. 1827 wurde Deinhard-Deinhardstein Professor der Ästhetik am Theresianum. 1829 bis 1848 war er Zensor, 1829 bis 1849 Redakteur der "Wiener Jahrbücher der Litteratur" und 1832 bis 1841 Dramaturg beziehungsweise (ernannt am 13. Mai 1832) Leiter des Hofburgtheaters. Als Nachfolger Joseph Schreyvogels) führte er dem Haus verschiedene namhafte Schauspieler zu, darunter Laroche, Enghaus und andere.

Unter Deinhard-Deinhardstein traten im Spielplan Werke der Klassik zugunsten beliebter Zugstücke von Iffland, Kotzebue und Raupach zurück, erstmals wurde Dumas gespielt. Hausdichter des Burgtheaters waren Bauernfeld und Halm, in seine Ära fielen zudem Grillparzer-Aufführungen ("Der Traum, ein Leben", 1834; "Weh dem, der lügt", 1838). Kritik gab es vor allem an Johann Ludwig Deinhard-Deinhardsteins großzügiger Finanzgebarung, aber auch an der Auswahl der Aufführungen.

Als Schriftsteller (teils unter dem Pseudonym Dr. Römer) trat Deinhard-Deinhardstein vor allem als Dramatiker auf, seine Dramen verbanden historisches Lokalkolorit mit sentimentalen Ränken. Gut beim Publikum kamen etwa "Hans Sachs" (1829) oder "Garrick in Bristol" (1834) an, kritisiert wurde der fehlende literarische Wert seiner Stücke.

1834 ernannte man Deinhard-Deinhardstein zum Wirklichen Regierungsrat, außerdem war er Ehrenmitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften und Träger von ausländischen Auszeichnungen. Verheiratet war er mit Antonia Prögler von Thalheim (* 1798, † 8. Juni 1835 Obermeidling).

Johann Ludwig Deinhard-Deinhardstein wurde zunächst auf dem Schmelzer Friedhof begraben und später in ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof umgebettet. Das Grabdenkmal stammt von Paul von Wasserburger.

Nach dem Schriftsteller wurde die Deinhardsteingasse im 16. Bezirk benannt.

Quellen

Literatur

  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u. a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Franz Hadamowsky: Wien − Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1988, S. 339 ff.
  • Silvia Adamek: Der Lehrkörper der philosophischen Fakultät von 1800−1848. Diss. Univ. Wien. Wien 1984
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Silvia Adamek, Deinhards Geburtstag, in: Unsere Heimat 38 (1967), S. 179 (richtiges Geburtsdatum!)
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 88 f.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 10
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd. (falsches Geburtsdatum)
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1,1 (A−Eisenbart). Wien: F. Kleinmayr. 1953
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953−lfd.
  • Ilse Leithner: Deinhard als Kritiker. Diss. Univ. Wien. Wien 1929
  • Wilhelm M. Treichlinger: Johann Ludwig Deinhard. Diss. Univ. Wien. Wien 1926
  • Ignaz Franz Castelli: Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes. Band 2. München: Müller [1913], S. 4 f.
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875−1912
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856−1891. Register 1923 (falsches Geburtsdatum)


Johann Ludwig Deinhardstein im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks