Johann Michael Rottmayr
Rottmayr Johann Michael (ab 1704 von Rosenbrunn), getauft 11. Dezember 1654 Laufen an der Salzach, Bayern, † 25. Oktober 1730 Stadt, "Zur blauen Flasche" (1., Goldschmiedgasse]] 3, Stock-im-Eisen-Platz [damals 8], seinerzeit Schlossergasse 1; Grabstelle Stephanskirche), Maler, erste Gattin (7. August 1690) Helene Barbara Reichpekh (* vor 1675 Salzburg, † vor 1727 Wien?), zweite Gattin (12. Oktober 1727 Wien) Theresia Josefa Nassner (* 1690 Langenlois, † 27. August 1739 Wien), Sohn des Organisten Friedrich Rottmayr und dessen Gattin Margareta Magdalena. Erlernte das Malerhandwerk wahrscheinlich bei seiner Mutter, ging 1675 nach Venedig und kehrte 1688 über Passau nach Salzburg zurück. 1696 ging Rottmayr nach Wien, das sein ständiger Wohnsitz wurde, wenngleich ihn größere Aufträge des öfteren zur Abwesenheit zwangen. 1696-1698 malte er ein Kreuzigungsbild für einen Altar der Paulanerkirche, 1701 das Bild "Verkündigung der Geburt Maria an Joachim und Anna" für den Annenaltar (1764 durch Herz-Jesu-Bild von J. Mösl ersetzt, das Rottmayr-Gemälde seither in der Bibliothek), zur selben Zeit ein Bild für den Kreuzigungsaltar und 1711/1712 ein zweites für den Josephsaltar der Hietzinger Kirche ("Tod des heiligen Joseph"). 1704-1706 arbeitete er abwechselnd in Breslau und im Wiener Liechtensteinpalais. 1708 schuf er den Johannesaltar, 1715 ein Altarbild am Franziskusaltar der Stephanskirche. 1712 erhielt er von der Stadt Wien den Auftrag, für das Alte Rathaus zwei Deckenbilder auf Leinwand zu malen (heute [Neues] Rathaus). 1714 malte er das Kuppelfresko "Maria Himmelfahrt" in der Peterskirche, 1725-1730 war er an den Fresken der Karlskirche beteiligt. 1725 erhielt Rottmayr für sieben Gemälde zur Ausstattung des alten Rathauses ein Honorar von 1.500 Gulden. Im Schloß Schönbrunn wurde der ehemalige Hauptsaal mit einem Deckenbild auf Leinwand und vier Ölbildern Rottmayrs geschmückt. Ein ehemals in der Laimgrubener Kirche befindliches Altarbild wurde im 19. Jahrhundert nach Breitenfurt transferiert. Rottmayr war der angesehenste, meistbeschäftigte und wohl auch bedeutendste Maler des beginnenden österreichischen Hochbarock. Rottmayrgasse.
Literatur
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
- Erich Hubala: Johann Michael Rottmayr. Wien [u.a.]: Herold 1981
- Walther Buchowiecki / Margarethe Poch-Kalous: Malerei und Kunsthandwerk. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe 7/2), S. 73 f., S. 83, S. 88, S. 205
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- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), Register
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 380
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, Register
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 54, S. 60 f.
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- Rupert Feuchtmüller [Hg.]: Der Wiener Stephansdom. Wien: Wiener Dom-Verl. 1978, S. 311
- Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 120, S. 123
- Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 266
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirk. Band 1. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 230, S. 320 f.