Paulanerkirche

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Paulanerkirche, um 1903
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1783
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Pfarrkirche „Zu den heiligen Schutzengeln"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Paulaner
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4683
GNDGemeindsame Normdatei 4789549-4
WikidataIDID von Wikidata Q2063623
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Kirchenmappe
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.10.2023 durch DYN.walter anton
BildnameName des Bildes HMW 028260.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Paulanerkirche, um 1903
  • 4., Wiedner Hauptstraße 21
  • 4., Paulanergasse 6
  • 4., Favoritenstraße 2

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48° 11' 45.35" N, 16° 22' 2.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Paulanerkirche auf dem Stadtplan von 1812

Paulanerkirche (4., Favoritenstraße bei 2, Paulanergasse 6, Wiedner Hauptstraße 21; Pfarrkirche [1783] „Zu den heiligen Schutzengeln").

Die Paulaner erhielten 1626 die Erlaubnis zur Niederlassung in Wien. Zunächst erwarben sie ein Haus in der Vorstadt St. Ulrich (das sie 1656 an Maria Magdalena Gräfin Trautson verkauften). Kloster und Kirche entstanden schließlich auf Grundstücken, die Ambros von Renz, Gesandter der Niederlande in Wien, am 22. August 1656 für die Mönche gekauft hatte. Das Kloster und der zugehörige Garten erstreckten sich über ein von der heutigen Wiedner Hauptstraße (Nummern 21-37), Floragasse (beiderseits) und Favoritenstraße (Nummern 2-12) begrenztes Areal. Der Vorsteher führte den Titel „Korrektor". Die 1627-1651 errichtete Kirche (kaiserlicher Stiftsbrief 1629) wurde bei der Zweiten Türkenbelagerung 1683 von den Osmanen niedergebrannt und bis 1686 wiederhergestellt (Turmbau 1717; neuer Turmhelm 1832).

Plan von Paulanerkloster und Garten mit Bauparzellen aus den Beständen des Wiener Stadt- und Landesarchivs (1797)
Paulanerkirche (1767)

Äußeres

Schlichte dreiachsige frühbarocke Fassade italienischen Typs mit toskanischer Pilastergliederung, eingezogenen Volutengiebeln und Nischenplastiken (links heiliger Franz de Paula, rechts ein Ordensheiliger). Nächst der Kirche stand einst der „Neue Turm" (Laßlaturm), der die äußerste Grenze der Vorstadt bezeichnete. 1817 restaurierte man die Paulanerkirche innen, 1820 auch die Fassade und den Pfarrhof.

Inneres

Der basilikale Innenraum, ein dreijochig tonnengewölbter Saalraum mit je drei niedrigeren, tiefen Seitenkapellen, erinnert in seiner Ausstattung (ebenso wie die Fassade) an Sta. Maria del Popolo in Rom. Im Hauptschiff ionische Säulengliederung, im Chorgewölbe Fresko „Heilige Dreifaltigkeit“ (mit Engeln in illusionistischer Architektur) von Carlo Carlone (um 1720/1730). Der Hochaltar (1717/1718; dreiachsiger, die gesamte Chorwand füllender, reich mit Figuren besetzter Aufbau) wurde von der Wiener Lakaienbruderschaft gestiftet (Altarbild von Hempel, 1844). Seitenaltäre: Unbefleckte Empfängnis (Anfang 18. Jahrhundert, Altarbild von Leopold Kupelwieser, 1844); Speisealtar (um 1700; Altarbild von Johann Michael Rottmayr); Franz von Paula (Altarbild von Ignaz Johann Bendl, um 1700); Franz von Sales (gestiftet 1706 von der Savoyschen Landesmannschaft in Wien); Kreuzaltar (um 1730); Familienaltar (um 1760); Kanzel (1690). Unter der Kirche Gruft.

Am 16. September 1796 wurde das Kloster aufgehoben; die Kirche und der angrenzende Gebäudeteil (4, Paulanergasse 6; Pfarrhof) blieben bestehen, das Klostergebäude mit dem Garten wurde von der Staatsgüteradministration 1797/1798 nach Parzellierung versteigert (auf dem Areal entstanden Wohnhäuser sowie die Paulanergasse, Floragasse, Neumanngasse und Mozartgasse und der Mozartplatz).

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 136 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 147 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 82 (Sprengel), S. 239 (Matrikenbestand)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 234 ff.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 60 f.
  • Hofbauer, Wieden, S. 267 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 92, S. 68 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 72 ff.
  • Josef Kopallik: Regesten zur Geschichte der Erzdiözese Wien 1. 1890, S. 265 ff.
  • Ernst Kraus: 150 Jahre Pfarre Paulaner auf der Wieden. 1933
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 136 f.
  • F. Riedling: Regesten zur Geschichte des Paulanerklosters. In: Wiener Diözesanblätter. 1889, S 115 ff., S. 124 ff., S. 138 ff., S. 149 ff.
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 156
  • M. Seis: Geschichte des ehemaligen Paulaner-Klosters... auf der Wieden. 1827
  • Werner W. Weiss: Die Kuffner-Sternwarte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 24), S. 8
  • Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. 1967, S. 245 f.