Trautson
Österreichische Hochadelsfamilie, ursprünglich (13. Jahrhundert) in Südtirol ansässig (Freiherrenstand 1541, Grafenstand 1598 beziehungsweise 1599, Fürstenstand 1711; ausgestorben 1775).
Die Familie ist seit Johann Trautson (Obersthofmeister 1558-1564, 1567-1575) in Niederösterreich (Falkenstein, Poysbrunn, Laa an der Theya) und Wien (Palais 1, Bräunerstraße 12, Habsburgergasse 9, Stallburggasse 4; erworben 1554) begütert. Sein Sohn Paul Sixtus (1548-1621; Obersthofmarschall 1581-1600, Reichshofratspräsident 1582-1594, niederösterreichischer Statthalter 1608-1621, Mitglied des geheimen Rats 1581-1600, 1612-1621) hatte unter Rudolf II. und Matthias großen politischen Einfluss; prachtvolles Grabmal in der Michaelerkirche mit knieender Bronzefigur). Johann Franz (1609-1663), Sohn des Paul Sixtus, war 1637-1642 niederösterreichischer Landmarschall, 1642-1663 niederösterreichischer Statthalter und 1648-1663 Mitglied des geheimen Rats. Zu seinen Söhnen gehören Ernest Trautson und Johann Leopold Donat (1659-1724; Obersthofmeister 1705-1709, Konferenzminister, Bauherr des Trautsonpalais (7)). Von den Söhnen des letzteren war Johann Josef Trautson Erzbischof; mit dessen Bruder Johann Wilhelm (1700-1775) starb die Familie im Mannesstamm aus. Über seine Tochter Maria Josepha kam ein Großteil des Erbes an die Hochadelsfamilie Auersperg (nun Auersperg-Trautson).
Literatur
- Neuer Siebmacher: Niederösterreichischer Adel. Nürnberg 1918, S. 375 ff.
- Werner Köder: Land-Landschaft-Landtag. Innsbruck 1985, S. 612
- Franz Hadriga: Die Trautson - Paladine Habsburgs. Graz / Wien / Köln 1996
- Franz Hadriga: Die Trautson in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 51 (1996), S. 57 ff.