Habsburgergasse
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Daten zum Objekt
48° 12' 28.83" N, 16° 22' 5.40" E zur Karte im Wien Kulturgut
Habsburgergasse (1.), um 1200 im Verlauf der babenbergischen Stadterweiterung als südliche Seitengasse des Grabens angelegt. Im 14. Jahrhundert Preidenstraße (auch Strata Brigide, vielleicht im Zusammenhang mit einer hier befindlichen Brigittakapelle), in der Folge verballhornt; im 17. Jahrhundert Preinerstraße, 1701 Obere Bräunerstraße, seit 1862 (nach der in Österreich ab 1278 herrschenden Dynastie der Habsburger) Habsburgergasse.
Gebäude
- Nummer 1
- Nummer 2: Wohnhaus, erbaut 1910; im Vorgängerbau wohnte der Schneidermeister Joseph Gunkel. Im damaligen Haus der "Auswanderungshilfsorganisation für nichtmosaische Juden in der Ostmark" gründete 1940 das Caritas-Institut Wien eine "Erzbischöfliche Diözesanstelle für nichtarische Katholiken".
- Nummer 3
- Nummer 4: Barockes Wohnhaus (Fassade mit Atlanten im ersten Stock und Pilasterordnung, Marienrelief und Wappen um 1720); hier befand sich das Bierhaus "Zum burgundischen Kreuz" (bereits 1684 erwähnt).
- Nummer 5 (Bräunerstraße 8): ehemaliges Cavrianipalais (Cavrianisches Haus), erbaut 1723 (Barockbau), Balkon mit Wappen.
- Nummer 6
- Nummer 7: Wohnhaus, erbaut 1913/1914 von Krausz und Tölk in Formen des Secessionismus.
- Nummer 8
- Auf Nummer 9 stand Anfang des 14. Jahrhunderts der Pfarrhof.
- Nummer 10: Aggsbacher Hof, 1913/1914 umgebaut.
- Nummer 11: Stallburg; darin Alte Hofapotheke.
- Nummer 12: Barnabitenkloster "Zum heiligen Michael" (17. Jahrhundert); Pfarrhof St. Michael.
- Nummer 14 (Durchgang zum Haus Michaelerplatz 6): Altes (oder Kleines) Michaelerhaus; im Durchgang zum Michaelerplatz Ölbergrelief (von Hans Hueber, 15. Jahrhundert; nach Renovierung hinter Glas) und Gedenktafel für den Musiktheoretiker und Komponisten Franz Krenn, der hier 1862-1897 wohnte.
- Die Areale von Nummer 12-14 gehörten zum Michaelerfreithof (1510 Auflassung verfügt, 1530 endgültig aufgelassen; Michaelerplatz).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1898: Orientierungsnummern (ONr.) 1, 2 und 4: Pfarre St. Peter; ungerade ONr. 3-9 und gerade ONr. 6-14 : Pfarre St. Michael; ONr. 11: Burgpfarre
- ab 1902: gerade ONr. 2-4: Pfarre St. Peter; ungerade ONr. 1-9 und gerade ONr. 6-14: Pfarre St. Michael; ONr. 11: Burgpfarre
- ab 1908: ungerade ONr. 1-9 und gerade ONr. ab 2: Pfarre St. Michael; ONr. 11: Burgpfarre
- ab 1920: ONr. 11: Pfarre Augustin; ungerade ONr. 1-9 und gerade ONr. ab 2: Pfarre St. Michael
- ab 1926: ungerade ONr.: Pfarre St. Augustin; gerade ONr.: Pfarre St. Peter
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 60
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Dachs-Verlag 1993, S. 75
- Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer. Wien: Bildungsausschuss der SPÖ 1986, S. 7
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 458
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 338 f.
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 18
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 32
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 77
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 55