Michaeler Bierhaus
48° 12' 27.80" N, 16° 22' 3.49" E zur Karte im Wien Kulturgut
Michaeler Bierhaus (1., Michaelerplatz 6, Reitschulgasse 4, Habsburgergasse 14; Konskriptionsnummer 1153).
Geschichte
Der Ursprung des Michaeler Bierhauses geht auf das Jahr 1711 zurück. Noch vor der Errichtung des Kleinen Michaelerhauses befand sich an der gleichen Stelle ein von den Barnabiten verpachtetes Wirtshaus, das allerdings noch nicht seinen späteren Namen hatte. Ab 1732 errichteten die Barnabiten das Kleine Michaelerhaus. 1749 bezog das ehemalige Wirtshaus die Räume im Erdgeschoß des neuerbauten Hauses und wurde von da an über mehr als zwei Jahrhunderte bis 1973 unter mehreren Pächtern als Michaeler Bierhaus geführt.
Obwohl die Barnabiten und später auch die Salvatorianer als Vermieter auftraten, unterstand das Michaeler Bierhaus nicht ihnen sondern der Zunft der Kannengieser. Diese Zunft hatte die Rechte an allen Wiener Bierhäusern. Markenzeichen war der hängende Zinnkrug, während ein Buschen die oft von Klöstern geführten Weinhäuser kennzeichnete. Ob es sich nun um ein Bierhaus oder ein Weinhaus handelte, hatte nichts mit den ausgeschenkten Getränken zu tun. Ausschlaggebend war nur, welcher Betreiber (Zunft) zuständig war.
Geöffnet wurde um 10 Uhr, ab 11:30 Uhr kamen üblicherweise die einfachen Leute. Die Beamten ab 13 Uhr, da sie ab 15 Uhr wieder ihren Dienst antreten mussten. Ab 14 Uhr speiste der Adel. Um 22 Uhr mussten alle Tore der Stadt und Wohnhäuser verschlossen sein.
Literatur
- Gustav Bergmeier: Das Michaeler Bierhaus. In: Mitteilungsblatt der Pfarre St. Michael, Heft 36, August 2015, S. 7