Johann Nepomuk Reithoffer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Reithoffer, Johann Nepomuk
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25559
GNDGemeindsame Normdatei 139080120
Wikidata Q1695665
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. April 1781
GeburtsortOrt der Geburt Feldsberg
SterbedatumSterbedatum 6. Mai 1872
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Industrieller, Chemiker, Erfinder
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 5.11.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle 17/29d
  • 6., Mariahilfer Straße 115 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Reithoffer Johann Nepomuk, * 13. April 1781 Feldsberg, Mähren (Valtice, Tschechische Republik), † 6. Mai 1872 Wien 6, Mariahilfer Straße 115 (Hietzinger Friedhof, Gr. 17/29d; Grabdenkmal von Richard Kauffungen, 1897), Fabrikant, Gattin (1807) Barbara Kratschmar, Sohn eines Schneidermeisters.

Biografie

Reithoffer erlernte in seinem Geburtsort die Schneiderei, ging auf Wanderschaft (Paris) und hörte chemische Vorlesungen an der Sorbonne. 1805 zurückgekehrt, begann er, unter erstmaliger Verwendung von Kautschuk Wolltücher und Kleidung "wasserdicht" zu machen (Privileg 1824). 1825 übersiedelte er in die Roßau; am 17. November 1831 erhielt er mit seinem Sohn Eduard und August Purtscher ein 15jähriges Privilegium für die Verarbeitung von Kautschuk (es gelang ihm, die Elastizität der Fäden zu zähmen und ihnen, nachdem sie verwoben waren, einen beliebigen Teil der Elastizität zurückzugeben). In Wimpassing auf dem Steinfeld erwarb er preisgünstig ein Grundstück mit einer alten Mühle und ließ sich ein Fabriksgebäude und ein Herrenhaus errichten.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten nahm das Unternehmen einen steilen Aufstieg; Reithoffer hatte in der Stadt ein Verkaufslokal und war k. k. Hoflieferant. Bei der Gewerbeproduktenausstellung 1845 erhielt Reithoffer für seine Erzeugnisse die Große goldene Medaille. Da die Kautschukindustrie inzwischen einen großen Aufschwung genommen hatte und die Konkurrenz zunahm, musste er Kredite zur Erweiterung seiner Fabrik und zur Anschaffung neuer Maschinen aufnehmen; es kam zur Umbenennung in "Vereinigte Gummiwarenfabrik Harburg-Wien, vormals Menier und Johann Nepomuk Reithoffer". 1853 trat Reithoffer von der Leitung des Unternehmens zurück und überließ die Führung seinen Söhnen. Eduard übernahm vom Amerikaner Goodyear die Technik des Vulkanisierens, deren Anwendung dem Betrieb hohe Gewinne brachte.

Siehe auch:

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Josef Mentschl / Gustav Otruba: Österreichische Industrielle und Bankiers. Wien: Bergland-Verlag 1965 (Österreich-Reihe, 279/281), S. 77 ff.
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 194
  • Josef Mentschl: Österreichische Wirtschaftspioniere. Wien: Birken Verlag 1959 S. 32 ff.
  • Gustav Holzmann: Unternehmer aus Niederösterreich. Handwerker, Kaufleute und Industrielle aus 5 Jahrhunderten. Wien: Eigenverlag der Handelskammer Niederösterreich 1967, S. 45 ff.
  • Ludwig Reithoffer / Moritz Reithoffer: Johann Nepomuk Reithoffer. Ein Lebensbild. Wien: Selbstverlag 1894
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 193 f.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 185
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 04.05.1972