Josef Neubauer
- Generaldirektor der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien ((bis 05.1969)
Neubauer Josef, * 19. März 1911 St. Ägyd, Niederösterreich, † 17. Juli 1994 Wien, Bankfachmann.
Biografie
Josef Neubauer maturierte in Krems, studierte an der Hochschule für Welthandel (Dkfm. 1934, Dr. 1942), war jedoch 1934-1938 arbeitslos. 1938 wurde Neubauer Sparkassenangestellter (Girovereinigung der österreichischen Sparkassen [Girozentrale]), musste jedoch 1940-1944 Militärdienst leisten. 1944 kehrte er in den Sparkassendienst zurück und wurde nach dem Krieg Direktor-Stellvertreter der Girozentrale der österreichischen Sparkassen. 1952 wechselte er in den Hauptverband der Sparkassen und wurde dort dritter Direktor, zuständig für "Betriebswirtschaft und Werbung". Gemeinsam mit Karl Frank gründete er zugleich den Sparkassenverlag. Im Jahr 1955 wurde er, nach dem Tod von Generaldirektor Dechant, überraschend zum "Leitenden Direktor" (1958-1969 Generaldirektor) der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien ernannt.
In seine Zeit an der Spitze der Bank fallen Bemühungen um Wirtschaftserziehung, Rationalisierungen durch Automation, eine Ausweitung des Giroverkehrs, der Ausbau des Mitarbeiterschulungswesens, die Gründung des "Wiener Kunstfonds" [1956] und des "Dr.-Adolf-Schärf-Fonds für Studierende" [1960; Adolf-Schärf-Fonds]), der Ausbau des Jugendsparens, die Einrichtung einer Haushaltsbudgetberatung, die Einrichtung von Wechselstuben in fast allen Zweigstellen, die Mitarbeit bei der Errichtung der "Österreichischen Kommunalkredit AG zur Aufschließung von Industriegelände" und des "Internationalen Informationszentrums für Kommunalkredit", Kreditaktionen für verschiedene Wirtschaftsbereiche sowie der Ankauf eines Grundstücks für die neue Hauptanstalt [3, Vordere Zollamtsstraße 13]).
Neubauer entfaltete ab 1978 auch eine reiche schriftstellerische Tätigkeit (Lyrik); so erschien 1994 "Kein Spielball der Götter".
Literatur
- Unterlagen der Bank Austria
- Parte
- Josef Neubauer: Kein Spielball der Götter. Meine Geschichte der Zentralsparkasse. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 1994