Joseph Felix von Kurz

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kurz, Joseph Felix von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kurz-Bernardon, Johann Joseph Felix von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25889
GNDGemeindsame Normdatei 118725602
Wikidata Q15441252
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Februar 1715
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 2. Februar 1784
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schauspieler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Theater, Kärntnertortheater, Schauspieler
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.02.2023 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle
  • 1., Krugerstraße 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Felix von Kurz (genannt Bernardon), * 22. Februar 1715 (unterschiedliche Angaben, auch 1717; laut Totenbeschauprotokoll allerdings 69 Jahre alt), † 2. Februar 1784 Stadt 1026 "Zum goldenen Löwen" (1, Krugerstraße 3), Schauspieler, erste Gattin (1743 Dresden) Franziska Toscani (1728-1755), zweite Gattin (1758) Teresina Morelli.

Biografie

Sein Vater war "Comicus" einer Wanderbühne, bei der Kurz schon in jungen Jahren auftrat. 1737 kam er ans Kärntnertortheater, wo er in dort üblichen Burlesken den jugendlichen Tölpel verkörperte. Mit "Wiens Hanswurst" Gottfried Prehauser (dem Nachfolger des 1726 verstorbenen Stranitzky), kam es nach anfänglichen Rivalität zu guter Zusammenarbeit und gemeinsamem Auftreten. Den Künstlernamen Bernardon entlieh Kurz von einer seiner Rollen (ein recht dummer, aber schlauer, spitzbübischer Charakter), die er (nach italienischem Vorbild) zur "stehenden Figur" für sich gestaltete. Er fügte seinen Stücken neue Elemente hinzu (Technik, aufwendige Dekorationen) und wurde damit der "Erfinder" des sogenannten Maschinentheaters (einem Vorgänger des Zaubertheaters).

1741 ging Kurz (da die Theater nach Karls VI. Tod acht Monate geschlossen blieben) nach Frankfurt/Main und Dresden. Schwierigkeiten mit Maria Theresia (die die Stegreifstücke durch fixe Spielpläne ersetzen wollte) veranlassten Kurz, 1753 nach Prag zu gehen; er kehrte jedoch 1754 nach Wien zurück. 1760 ging er nochmals nach Prag beziehungsweise anschließend auf Wanderschaft, von der er 1769 nach Wien zurückkehrte, ohne an seinen seinerzeit guten Ruf anknüpfen zu können. 1772-1782 war Kurz Theaterdirektor in Warschau, seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Einsamkeit in Wien.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Ferdinand Raab: Johann Josef Felix von Kurz, genannt Bernadon. Frankfurt/Main: Rütten & Loening 1899
  • Erna Felmayer: Kleine Beiträge zur Wiener Theatergeschischte. In: Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 27, insbesondere S. 117 ff.
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 276 ff.
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 174
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 110
  • Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. 95), S. 643