Joseph Franz Maximilian Lobkowitz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lobkowitz, Joseph Franz Maximilian
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Fürst
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17895
GNDGemeindsame Normdatei 130627011
Wikidata Q570845
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Dezember 1772
GeburtsortOrt der Geburt Raudnitz, Böhmen (Třeboř, Tschechische Republik)
SterbedatumSterbedatum 15. Dezember 1816
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Musiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 1., Lobkowitzplatz 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lobkowitz Joseph Franz Maximilian Fürst, * 7. Dezember 1772 Raudnitz, Böhmen (Třeboř, Tschechische Republik), † 15. Dezember 1816 Wien 1, Lobkowitzplatz 2 (Lobkowitzpalais), Sohn des Fürsten Ferdinand Philipp Lobkowitz († 1784), der 1745 das Palais in Wien erworben hatte (Lobkowitzpalais). Nach einem Unfall als Kind gehbehindert, lernte er Violine und Komposition bei Anton Vranitzky, wurde 1797 aus der Vormundschaft entlassen und widmete erhebliche Teile seiner Einkünfte der Förderung von Musik und Theater (Mitfinanzierung der Uraufführung von Werken Joseph Haydns [Schöpfung 1799, Jahreszeiten 1801]). 1799 ließ er den Festsaal des Palais für Konzertzwecke umbauen; 1804 fand hier die private Uraufführung von Beethovens „Eroica" statt (die öffentliche Premiere erst am 7. April 1805 im Theater an der Wien); sowohl diese 3. Symphonie wie auch die Streichquartette op. 18 und op. 74, das Tripelkonzert op. 56 und der Liederzyklus „An die ferne Geliebte" sind Lobkowitz gewidmet, die 5. und 6. Symphonie ihm und Graf Rasumofsky gemeinsam. Für die Hauskonzerte in seinem Palais unterhielt er ein eigenes Orchester. Um Beethoven, der 1808 ein Angebot aus Kassel erhielt, in Wien zu halten, wurde ihm ein Jahresgehalt von 4.000 Gulden garantiert, an dem Lobkowitz mit 700, Erzherzog Rudolf mit 1.500 und Ferdinand Fürst Kinsky mit 1.800 Gulden beteiligt waren. Lobkowitz gründete 1806 gemeinsam mit Nikolaus Fürst Esterházy, Hieronymus Graf Lodron, Joseph Fürst Schwarzenberg, Ferdinand Graf Pálffy, Stefan Graf Zichy und Graf Franz Esterházy die „Hoftheater-Unternehmensgesellschaft", die das Burgtheater, das Kärntnertortheater und das Theater an der Wien pachtweise ab 1. Jänner 1807 betrieb; am Stammkapital von 1,2 Millionen Gulden war Lobkowitz mit 300.000 Gulden beteiligt; das Unternehmen scheiterte jedoch, und 1810 wurden die Bühnen vom kaiserlichen Hof in Eigenregie übernommen. Lobkowitz war maßgeblich an der Gründung des Prager Konservatoriums (1811) und der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (1812) beteiligt. 1813 wurde Lobkowitz zahlungsunfähig; sein Vermögen wurde 1814 unter Sequestration (Zwangsverwaltung) gestellt, die Sanierung konnte erst nach seinem Tod abgeschlossen werden.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Rudolf Klein: Beethovenstätten in Österreich. Wien: Lafite 1970, Register
  • Rudolf Klein: Das Symphoniekonzert. Ein Stilführer durch das Konzertrepertoire. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1971, S. 93