Joseph Scharinger (der Ältere)
Joseph Scharinger der Ältere, * um 1758 Ofen, Ungarn (Budapest), † 13. August 1814 Sankt Ulrich 47 (7, Sankt-Ulrichs-Platz 4 [Burggasse 22]; Apothekenhaus, in seinem Besitz), Apotheker (Dr. der Chemie), Gattin (1791) Magdalena Hofbauer († 16. Mai 1819 Hietzing 96). Legte am 8. September 1774 die pharmazeutischen Prüfungen ab und erwarb am 2. September 1787 durch Kauf die Apotheke "Zum Sankt Ulrich". Der Plan, in Nußdorf eine Salmiakfabrik zu errichten, scheiterte daran, dass er aus dem Gmundner Salzbergwerk die Mutterlauge nicht erhielt. 1794 war er am Entwurf eines Dispensatoriums beteiligt, 1797 leistete er den Bürgereid, 1797 (Aufgebot) und 1800 (Freikorps) kam er für die Ausrüstung von Waffenfähigen auf, 1805 und 1809 beteiligte er sich an der Arbeit der Einquartierungskommission; 1811 unternahm er im Prater Versuche, durch Anbohrung von Feldahornbäumen Surrogatzucker herzustellen. In den Jahren nach der Eheschließung (vor 1795) erwarb das Ehepaar das Apothekenhaus. 1807 wurde Scharinger gemeinsam mit Joseph Wödl zum Gremialvorsteher gewählt und blieb es bis Ende 1813. In den Jahren 1813/1814 gehörte Scharinger mit sechs weiteren Apothekern einer Medikamentenlieferungsgesellschaft an, der die Aufgabe zufiel, die Zivilfeldspitäler "auf der Laimgrube, in Gumpendorf und auf der Mauer" mit Medikamenten zu versorgen. Scharingers Verlassenschaftsabhandlung gibt detaillierten Einblick in die Apothekeneinrichtung und die Medikamentenvorräte.
Literatur
- Felix Czeike: Joseph Scharinger der Ältere. In: Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ, 11.01.1964, S. 38 ff.
- Felix Czeike: Der Lebenslauf des Apothekers Joseph Scharinger senior. In: Wiener Geschichtsblätter 45 (1990), S. 100 ff.