Joseph Strasser

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Strasser, Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  19398
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1830
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort Paris
BerufBeruf Goldschmied, Erfinder
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.09.2022 durch WIEN1.lanm08wen


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Strasser Joseph, * vor 1830 Wien, † ? Paris, Goldschmied, Erfinder Strasser betrieb sein Geschäft in ebenerdigen Räumlichkeiten des Altschafferhauses (8). Hier stellte er um 1750 aus einer Mischung aus grünem Kiesel, Eisenoxyd, Tonerde, Natron und Kalk eine farblose, glasartige Masse her, die nach Schleifen und Polieren aufgrund des hohen optischen Brechungsvermögens einen edelsteinartigen Charakter annahm. Als er mit Frau und Tochter, um die Wirkung des Schmucks auf andere zu testen, in der Mehlgrube einen Ball besuchte, erregte er großes Aufsehen, wurde jedoch verhaftet, weil die Polizei annahm, der Schmuck sei gestohlen (abgesehen davon, dass aufgrund eines Erlasses Karls VI. von 1732 dem „gemeinen Volk" das Tragen von Juwelen untersagt war). Als Strasser schließlich aufgefordert wurde, entweder die Erzeugung einzustellen oder Wien zu verlassen, ging er nach Paris, wo er mit seinen „Pierres de Strass" (Strassschmuck) großen Erfolg hatte. - Die Franzosen bezeichnen demgegenüber den um 1700/1701 in Wolfsheim bei Straßburg geboren und ab 1733 in Paris tätigen Juwelier Georges Frédéric Stras als Erfinder der künstlichen Edelsteine. Adolph Schmiedl verarbeitete die Geschichte unter dem Pseudonym Salmoser in einer Komödie, die 1940 die Grundlage der Operette „Brillanten aus Wien" (Text Rudolf Österreicher [unter dem erzwungenen Pseudym Curt von Lessen], Musik Alexander Steinbrecher, Uraufführung Akademietheater) bildete (in der unter anderem das Lied „Ich kenn' ein kleines Wegerl im Helenental" enthalten ist).

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Felix Czeike: Der Neue Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 4), S. 71
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 31 (1976), S. 72 ff.
  • Gabriele Greindl: Strass. Modeschmuck aus zwei Jahrhunderten. München: Heyne 1990
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 99 ff.