Jubiläumshäuser
Jubiläumshäuser (16, Maderspergerstraße 4-14, Wernhardtstraße 11-19, Gutraterplatz, Roseggergasse 1-7, 2-8, Lorenz-Mandl-Gasse 8), Vorläufer des kommunalen Wohnbaus der Zwischenkriegszeit. 1895 wurde anlässlich des kommenden 50jährigen Regierungsjubiläums die „Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumsstiftung" zur Erbauung von Volkswohnungen gegründet, womit von öffentlicher Seite erstmals die Verpflichtung übernommen wurde, Wohnhäuser für sozial schwache Schichten der Bevölkerung zu errichten. 1897 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem Theodor Bach und Leopold Simony als Sieger hervorgingen; als Bauplatz wurde ein 49.000 m2 großes Gelände am Abhang des Wilhelminenbergs angekauft, das jedoch aus Geldmangel nicht zur Gänze verbaut werden konnte. Für den größeren Baublock waren drei Teile projektiert: der „Lobmeyr-Hof"', der spätere „Stiftungs-Hof und der (niemals realisierte) „Wohlfahrts-Hof". In drei Etappen wurden 1899-1901 insgesamt 28 Häuser erbaut, von denen 10 auf den Lobmeyr-Hof (152 Wohnungen) und 18 auf den Stiftungs-Hof (244 Wohnungen) entfielen. 70% der Wohnungen (28-55 m²) verfügten nur über Zimmer und Küche, doch besaßen alle ein eigenes WC (teilweise im Wohnungsverband). Die von den Architekten vorgeschlagenen großzügigen Wohlfahrts- und Gemeinschaftseinrichtungen wurden nur teilweise realisiert.
Literatur
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 335
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 89