Julius Hirsch (Schriftsteller)
Julius Hirsch, * 1820 (1821?) Eidlitz, Böhmen (Udlice, Tschechien), † 9. Oktober 1881 Wien 8, Schlösselgasse 24 (Zentralfriedhof, 1.Tor [1888 enterdigt; Grabstelle unauffindbar]), Schriftsteller, Journalist.
Studierte an der Universität Prag Mathematik und Physik, wurde 1848 Redakteur bei der „Deutschen Zeitung" in Prag, übersiedelte 1854 nach Wien und schrieb hier (vor allem im ökonomischen Bereich) für das „Fremdenblatt", „Die Presse" und die Wochenschrift „Neueste Erfindungen" (deren Miteigentümer er wurde); er wandte sich gegen die Nordbahn und die Gasbeleuchtungsgesellschaft, weshalb er den Spitznamen „Gas-Hirsch" erhielt. 1871-1877 gehörte er dem Gemeinderat an (in diesem 1871 auch der Weltausstellungskommission; 1873 Sekretär der Weltausstellung); Gründer der Asylhäuser in Wien. Er war einer der populärsten Journalisten Wiens.
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 111
- Julius Stern / Sigmund Ehrlich: Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia 1859-1909. Eine Festschrift. Wien: Concordia 1909, S. 45 f.
- Cajetan Felder: Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. [Die Auswahl und Bearbeitung des handschriftlichen Manuskriptes besorgte Felix Czeike]. Wien: Forum-Verl. 1984, S. 169, S. 202, S. 326