Julius Lott (Interlinguist)
Julius Lott, * 16. Februar 1845 Fürstenfeld, † 21. Februar 1905 Wien, Offizier, Eisenbahner und Interlinguist.
Biografie
Julius Lott nahm als Leutnant am Deutsch-österreichischen Krieg von 1866 teil. Im Zivilberuf arbeitete er am Wiener Nordbahnhof für die Kaiser-Ferdinand Nordbahn. Daneben widmete er sich Plansprachen, besonders der Sprache "Volapük" (d. h. "Weltsprache"), die um 1880 vom baden-württembergischen Pfarrer Johann Martin Schleyer erfunden worden war. Zunächst engagierte sich Lott sehr für die Verbesserung und Verbreitung dieser Sprache. 'Er publizierte Lehrbücher für "Volapük", hielt Vorträge und gab Kurse. Die zeitgenössische Presse berichtete, dass die 200 Plätze für einen kostenlosen "Volapük"-Kurs, den Lott 1888 im niederösterreichischen Gewerbeverein gehalten hat, innerhalb kurzer Zeit vergeben waren. "Volapük" verlor rasch an Bedeutung und Lott versuchte mit "Mundolingue" eine neue Plansprache zu schaffen. In den Jahren 1892/1893 erschien in Leipzig Lotts Zeitschrift "Le Kosmopolit: Gazette pro l amikes de un lingue universal. Publikat de l international societé del mondolingue". Gleichzeitig entwickelte der polnische Augenarzt Ludwig L. Zamenhof mit "Esperanto" die einzige Plansprache, die noch heute international verbreitet ist.
Literatur
- Das Vaterland, 14.02.1887, S. 3
- Wiener Allgemeine Zeitung, 05.04.1887, S. 6