Preußisch-österreichischer Krieg
Preußisch-österreichischer Krieg (1866).
Zum Unterschied von den früheren bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Österreich und dem Königreich Preußen (1740–1742, 1744/1745, 1756-1763, 1779) hatte der preußisch-österreichische Krieg, bei dem es um die Vorherrschaft im „Deutschen Bund" ging, Auswirkungen auf Wien. Nach der Schlacht bei Königgrätz (3. Juli), bei denen die Österreicher und Sachsen unter dem Oberkommando von Feldzeugmeister Ludwig von Benedek eine Niederlage erlitten, wurden österreichische Truppen aus Italien zum Schutz Wiens abtransportiert.
Am 15. Juli rückten die Preußen in Niederösterreich ein, am 20. Juli erreichten sie den Rußbach im Marchfeld. Bereits am 7. April war beschlossen worden, zur Verteidigung Wiens Brückenköpfe bei Floridsdorf (einschließlich Großjedlersdorf und Jedlesee) und Stadlau zu errichten, die die Taborbrücke und die Nordbahnbrücke sichern sollten; es wurden auch zusätzliche Militärbrücken errichtet (unter anderem bei Stadlau). Zwischen 2. und 27. Juli kam es zur militärischen Ausrüstung der Brückenköpfe Floridsdorf (acht Haupt- und acht Zwischenwerke) und Stadlau (fünf Haupt- und zwei Zwischenwerke). Am 17. Juli ordnete Bürgermeister Zelinka die Aufstellung einer Bürgerwehr aus Freiwilligen an (4.146 Meldungen bis 19. Juli). Am 22. Juli trat ein Waffenstillstand in Kraft (Friede von Prag). Bis 12. August zogen die Preußen aus Niederösterreich ab (Choleraepidemie).
Als Folge des Kriegs kam es in Österreich zu wichtigen innenpolitischen Veränderungen (Ausgleich mit Ungarn 1867; Österreich-Ungarn).
Literatur
- Heinrich Friedjung: Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland. 1859 bis 1866. 2 Bände. Stuttgart [u.a.]: Cotta 1907-1908
- Othmar Tuider / Johannes Rüling: Die Preußen in Niederösterreich 1866. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1966 (Militärhistorische Schriftenreihe, 4)