Marchfeld

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Daten zum Objekt

Marchfeld (21; 22; Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf). Landschaft, begrenzt im Osten von der March, im Süden von der Donau, im Westen von der Linie Bisamberg-Wolkersdorf und im Norden von den Hügeln bei Matzen; durchflossen in west-östlicher Richtung vom Weidenbach im Norden und vom Rußbach im Süden; durch eine 20 Meter hohe Geländestufe (Deutsch-Wagram-Marchegg) in das obere und untere Marchfeld geteilt. Das Marchfeld war bis 1904 zur Gänze bei Niederösterreich; Teile des Marchfelds kamen in diesem Jahr durch die Eingemeindung von Floridsdorf (samt weiteren Gemeinden) als 21. Bezirk beziehungsweise 1938 (nach Abtrennung des östlichen Teils als 22. Bezirk [damals Groß-Enzersdorf] bei gleichzeitiger Eingemeindung weiterer zwölf Gemeinden) zu Wien. Seit 1946/1954 (Rückgliederung von Gemeinden an Niederösterreich) gehören zu Wien als 21. Bezirk (Floridsdorf) Donaufeld, Floridsdorf, Jedlersdorf, Jedlesee, Leopoldau, Stammersdorf und Strebersdorf, als 22. Bezirk (Donaustadt) Aspern, Breitenlee, Essling, Hirschstetten, Kagran, Kaisermühlen, Stadlau und Süßenbrunn, zum niederösterreichischen Bezirk Gänserndorf weitere 43 Gemeinden.

Ein Großteil des Marchfelds zählte zu der in der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts den Ungarn abgewonnenen "Neumark", die bald darauf mit der Mark Österreich vereint wurde. Von den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, die später auf dem Marchfeld stattfanden, sind die Schlacht bei Dürnkrut-Jedenspeigen (1278, Sieg Rudolfs von Habsburg über Ottokar II.), der Schwedeneinfall (1645), die Kuruzzeneinfälle (1704-1706), die Schlachten bei Aspern und bei Deutsch-Wagram gegen Napoleon (1809) sowie der preußische Einmarsch (1866) zu nennen. Von den zahlreichen Schlössern im Marchfeld gehörten Orth und Marchegg Niklas Graf Salm, Schlosshof und Obersiebenbrunn dem Prinzen Eugen von Savoyen und Niederweiden Ernst Rüdiger Graf Starhemberg; Eckartsau war der letzte österreichische Wohnsitz Kaiser Karls I. (1918). Der Marchfelder Schlösserverein wirbt für die Nutzung der Objekte durch Ausstellungen und für die Unterstützung der Instandhaltung. Der seit der Donauregulierung (1870-1875) drohenden Versteppung des Marchfelds soll durch den Marchfeld-Kanal begegnet werden.