Jörgerbad
48° 13' 5.40" N, 16° 20' 6.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Jörgerbad (17., Jörgerstraße 42-44; Hallen- und Wannenbad der Stadt Wien; Gedenktafel im Foyer), erstes städtisches "Volks-Hallenschwimmbad" (Gemeinderatsbeschluss 1912, Eröffnung 23. Mai 1914 unter Bürgermeister Richard Weiskirchner; Architekt Friedrich Jäckel; erbaut im Stil der Wiener Werkstätten). Es ist heute das älteste noch in Betrieb befindliche Hallenbad Wiens, wenn auch der ursprüngliche Bauzustand durch mehrfache Adaptierungen stark verändert wurde (Generalsanierung und Umbau zum "Hernalser Badezentrum" 1968-1978) – Errichtung von Saunabädern, Erweiterung des Sonnenbades, Anschluss an das Fernwärmenetz. Den Hauptteil der Anlage bildete die mit einem elektrisch verschiebbaren Glasdach abgedeckte Schwimmhalle (12 mal 25 Meter großes Schwimmbecken für Männer und Frauen und ein angeschlossenes Kinderbecken). Architektonisch wandte man sich dem Jugendstil zu, ging aber noch Kompromisse mit dem Historismus ein. Der korrosionsbeständige Eisenbeton löste die Gusseisenkonstruktionen des 19. Jahrhunderts ab. Im Jahr 2000 wurde eine Wasserrutsche errichtet.
Im Foyer Wandmalereien (etwa 30 Quadratmeter) zum Thema "Wie lebten die Tiere Noahs in der Arche während der Sintflut?" von Oskar Laske (1950), eines der letzten Werke des Künstlers.
Videos
Warmbadeanstalten I (1927), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 051A (Ausschnitt: 9.42)
Weblinks
Quellen
Literatur
- Baden und Bäder in Wien. Wien 1987, S. 56 f.
- Das Bad. Körperkultur und Hygiene im 19. und 20. Jahrhundert. In: Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 142, S. 127 ff.
- Hernals. Ein Heimatbuch für den 17. Wiener Gemeindebezirk. Hg. von Hernalser Lehrern. Wien: Österreichischer Schulbuchverlag 1924, S. 314 f.
- Magistratsabteilung 44 - Bäder
- Verwaltungsbericht der Stadt Wien 19 (1914), S. 208 ff.
- Martina Wurzacher: Das öffentliche Hallenschwimmbad als soziale Bauaufgabe des 19. und 20. Jahrhunderts in Wien. Diplomarbeit Hochschule für angewandte Kunst. Wien 1990