Jörgerstraße
48° 13' 3.41" N, 16° 20' 13.86" E zur Karte im Wien Kulturgut
Jörgerstraße (17; 18), benannt (18. Juli 1894 Stadtrat) nach dem niederösterreichischen Statthalter Johann Quintin Graf Jörger (Familie Jörger); vorher Alsbachstraße (17, 18), ursprünglich Untere Bachgasse, dann Mühlgasse. Im Zuge der Gürtelregulierung Abtretung (10. Mai 1905 Stadtrat) des nun innerhalb des Gürtels liegenden Teils an die Lazarettgasse.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
Bis 1894 Alsbachstraße (Währing und Hernals, XVIII und XVII). 1894 vereinigt: Ungerade Orientierungsnummern (ONr.) ab Nr. 1 und gerade ONr. ab 24 im 17. Bezirk, gerade ONr. 2-22 im 18. Bezirk. 1905 werden die ungeraden ONr. 1-5 und die geraden ONr. 2-4 zur Lazarettgasse im 9. Bezirk abgetreten; danach ungerade ONr. ab 1 und gerade ONr. ab 20 im 17. Bezirk, gerade ONr. 2-18 im 18. Bezirk.
- ab 1894: im 17. Bezirk: Pfarre Hernals; im 18. Bezirk: Pfarre Währing
- ab 1898: ungerade ONr. 1-33 und gerade ONr. 2-30: Pfarre Breitenfeld; Rest: Pfarre Hernals
- ab 1905: ungerade ONr. 1-27 und gerade ONr. 2-26: Pfarre Breitenfeld; Rest: Pfarre Hernals
Gebäude
- Nummer 4: Thüringer Hof
- Nummer 6: Mozart Lichtspiele (Währing).
- Nummer 10: Kinematographen-Theater (Währing).
- Nummer 22: ehemaliges Etablissement Stalehner
- Nummer 22: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 26 (Syringgasse 4-6): Eislaufplatz Engelmann
- Nummer 32: Geburtshaus von Adolf Wohlbrück
- Nummer 38: Keramisches Mosaik "Vögel" von Hedwig Wagner (1955).
- Nummer 39: Hier wohnte und starb (1927) der Schulrat und Heimatdichter Emil Hoffmann (Gedenktafel).
- Nummer 42-44: Jörgerbad
- Nach Nummer 44: Pezzlpark; am Rand Skulptur "Eisbär und Seehund" von Otto Jarl (1902; Jarlweg), deren Modell im Hof der Villa Friedrich Schmidts (17, Andergasse 8; Jarl war der Schwiegersohn Schmidts) steht.
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). Wien Pichler-Verlag, 9. Auflage 2014, S. 148
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 30 ff.
- Rudolf Spitzer: Hernals. Zwischen Gürtel und Hameau. Wien: Mohl 1991, S. 193 (Gedenktafel)