Lazarettgasse
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 13' 2.82" N, 16° 20' 47.97" E zur Karte im Wien Kulturgut
Lazarettgasse (9., Michelbeuern), benannt (erstmals 1787 erwähnt, seit 1862 amtlich) nach dem nahe gelegenen ehemaligen "Lazareth" (Johannes in der Siechenals; heute Arne-Carlsson-Park [9, Währinger Straße 45]).
Im Zuge der Gürtelregulierung Verlängerung (10. Mai 1905 Stadtrat) um die innerhalb des Gürtels gelegenen Häuser der Jörgerstraße. Vorher Am Alserbach (9) (seit 1778); die alte Lazarettgasse umfaßte auch die Alserbachstraße und die Nußdorfer Straße.
Gebäude
- Nummer 8: "Zum heiligen Florian" (1829 erwähnt); Neubau (1932/1933) von Franz Kaym und Alfons Hetmanek.
- Nummer 14: Neue Kliniken des Allgemeinen Krankenhauses; hier traf sich zwei Monate vor seinem Tod Franz Kafka mit Franz Werfel.
- Nummer 16: Sanatorium "Goldenes Kreuz". Hier stand das alte Brünnlbad (Konskriptionsnummer Michelbeuern 27); Gedenktafel für Rudolf Kraßnigg (Kraßniggasse).
- Nummer 27: Künstlerische Volkshochschule und Wiener Kunstschule (1973 nach Umbau in der 1879/1880 erbauten Bürgerschule für Knaben untergebracht; Gedenktafel im Hausflur); in diesem Haus errichtete Bürgerschuldirektor Ludwig Langer, Bürgerschullehrer und geprüfter Kinooperateur Norbert Miklas sowie Volksschullehrer Rudolf Amon das erste Wiener Schulkino, das dem Unterricht diente (Gedenktafel 1920, nicht mehr vorhanden).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Alservorstadt
- ab 1905: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-39 und gerade ONr. 2-30: Pfarre Alservorstadt; Rest: Pfarre Breitenfeld
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 417
- Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 23 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 46 f., 103