Karl Diener

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Diener, Karl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Diener, Carl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  5319
GNDGemeindsame Normdatei 116103256
Wikidata Q94065
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. Dezember 1862
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 6. Jänner 1928
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Geologe, Paläontologe, Alpinist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Krematorium
  • 19., Billrothstraße 78 (Sterbeadresse)
  • 9., Berggasse 21 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Rektor der Universität Wien (1922 bis 1923)
  • Präsident des Österreichischen Alpenklubs (1888 bis 1888)
  • Präsident des Österreichischen Alpenklubs (1892 bis 1893)

Karl (Carl) Diener, * 11. Dezember 1862 Wien, † 6. Jänner 1928 Wien 19, Billrothstraße 78 (wohnhaft 9, Berggasse 21; Krematorium, Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof), Geologe, Paläontologe, Alpinist. Sohn eines Industriellen, studierte an der Universität Wien bei Friedrich Simony, Melchior Neumayr und Eduard Suess Geologie und Paläontologie (Dr. phil. 1883 „sub auspiciis imperatoris"). Diener unternahm ab 1885 Forschungsreisen (Europa, Asien [Syrien, Libanon, 1892 Zentralhimalaya im Auftrag der Akademie der Wissenschaften], Amerika [1891 Rocky Mountains]), habilitierte sich 1886 für Geographie und 1893 für Geologie (1903 ao. Prof. beziehungsweise 1906 o. Prof. für Paläontologie an der Universität Wien; 1919 Dekan, 1922/1923 Rektor). Weitere Expeditionen führten ihn nach Spitzbergen, in den Ural, in den Kaukasus und nach Sibirien sowie nach Hawaii und Kanada. Diener war ein hervorragender Fachmann auf geologischem und paläontologischem Gebiet; sein Hauptarbeitsfeld war die stratigraphische, faunistische und geologische Erforschung der Alpen.

Korrespondierendes (1909) beziehungsweise wirkliches Mitglied (1913) der Akademie der Wissenschaften, Mitglied bei zahlreichen in- und ausländischen Vereinigungen (darunter Leningrader Akademie der Wissenschaften), zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen (darunter Bau und Bild der Ostalpen, 1903; Grundzüge der Biostratigraphie, 1926). Als ausgezeichneter Bergsteiger bekannt, wurde Diener Mitglied des Österreichischen Alpenklubs (1888 und 1892/1893 dessen Präsident).

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe förderte Karl Diener in seiner Funktion als Rektor die Zurückdrängung jüdischer und politisch andersgesinnter Forscherinnen und Forscher an der Universität Wien. Des Weiteren unterstützte er den von der Deutschen Studentenschaft propagierten zehnprozentigen „Numerus clausus“ für jüdische Lehrende und Studierende.

Karl-Diener-Gasse

Quellen

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Leipzig: Barth 1863-1904
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 78. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1928, S. 178 ff.
  • Studien zur Geschichte der Universität Wien. Band 3. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1965, S. 101
  • Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft 21 (1928)
  • Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft 71 (1928)
  • Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenverein 54 (1928)
  • Der Geologe (1928)
  • Notring-Almanach. Hg. vom Notring der Wissenschaftlichen Verbände Österreichs. Wien 1952
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), S. 95
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 159
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 106
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013