Karl Grohmann

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Grohmann, Karl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr., Ministerialrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42870
GNDGemeindsame Normdatei 141742666
Wikidata Q105340481
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Juli 1918
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 29. Juli 2013
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Psychologe, Ministerialbeamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1966)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1975)


Karl Grohmann, * 24. Juli 1918 Wien, † 29. Juli 2013 Wien, Ministerialbeamter, Psychologe.

Biographie

Grohmanns Vater Leopold war Fleischermeister, seine Mutter Josefine Hausfrau. Nach der Volksschule in der Erdbergstrasse besuchte er die Lehrerbildungsanstalt Strebersdorf, wo er im Jahr 1937 mit Auszeichnung maturierte. Gleich nach der Matura absolvierte er den Dienst beim Bundesheer und wurde dort in den ersten Monaten von der Deutschen Wehrmacht übernommen. Der Zweite Weltkrieg führte ihn nach Deutschland, Polen und Frankreich und von dort bis nach Russland. 1942 wurde er in Stalingrad von einem Panzer angeschossen und am linken Knie verletzt.

Noch während des Krieges im Jahr 1943 heiratete er seine langjährige Brieffreundin Elisabeth Bruhn. Vom Krieg kehrte Karl Grohmann als Oberleutnant im Jahr 1945 nach Österreich zurück. Aufgrund seiner Ehe mit Elisabeth, die deutsche Staatsbürgerin war, zog er nach Schönberg-Mecklenburg und arbeitete dort als Rektor der Gesamtschule.

1948 übersiedelte er gemeinsam mit seiner Frau nach Wien, um als Hauptschullehrer an mehreren Wiener Schulen zu unterrichten und hatte einen Lehrauftrag an der Technischen Universität. Daneben begann er mit dem Studium der Germanistik, Psychologie und Pädagogik an der Universität Wien und schloss außerdem alle Lehramtsprüfungen für Volksschulen, Hauptschulen, Höheren Schulen und Sonderschulen ab. Er absolvierte ein dreijähriges Praktikum an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Neurologie der Universität Wien beim renommierten Wiener Psychiater Hans Hoff. Am 7. Juli 1957 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Neben seiner Arbeit als Lehrer gründete er eine kleine psychologische Praxis in der Hauslabgasse 31, im 5. Bezirk.

1964 wurde das OECD-Planungsbüro in Wien gegründet. Karl Grohmann wurde ins Planungsteam des OECD-Projektes "Bildungsplanung und Wirtschaftswachstum in Österreich" geholt.

1966 übernahm das Bundesministerium für Unterricht und Kunst das OECD-Planungsbüro, Karl Grohmann trat in den Bundesdienst ein und wurde Sektionsrat. Von 1970 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1982 war er Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung für Bildungsstatistik im Bundesministerium für Unterricht und Kunst und erhielt den Titel Ministerialrat. Im Jahr 1976 heiratete er seine zweite Frau, Christine Podoschek.

Mit der Pensionierung im Jahr 1982 ging Karl Grohmann jedoch seiner eigentlichen Passion, der Psychologie, nach. Er baute seine psychologische Praxis weiter aus, wurde zum europäischen Experten für Kinder- und Jugendpsychologie sowie für klinische Psychologie. Er hatte ein unglaublich breites Netzwerk, dass sich zwischen dem Stadtschulrat, der Politik und Wirtschaft, der Lehrer- und Direktorenschaft quer durch ganz Österreich spannte, aber auch über die Grenzen hinaus nach Bayern, Berlin, Paris, Liechtenstein und Zürich.

1981 brachte er gemeinsam mit dem Direktor der Pädagogischen Akademie in Wien, Franz Beer, zwei Ausgaben des Bestsellers "Schüler-Konditionstraining" (Oldenburg-Verlag Wien-München) heraus. Ihr Buch soll Kindern wieder mehr Selbstsicherheit beim Lernen vermitteln. Karl Grohmann war ab diesem Zeitpunkt oft in Fernseh- und Radiosendungen Gast als Experte für die Themen Lernen, Lerntricks, Schulangst, Prüfungsangst.

Im österreichischen Fernsehen hatte Karl Grohmann in den 1980er Jahren eine eigene Serie im ORF-Magazin "Wir", wo viele seiner damaligen Schützlinge in kurzen Episoden als Schauspieler auftraten, um zu demonstrieren, wie Kinder die Schule, die Angst vor der Prüfung oder vor dem Lehrer erleben und auch bewältigen können, um wieder konzentriert und effizient zu lernen.

Literatur