Karl Hodina
- Künstlerischer Leiter des Wienermusik-Festivals "wean hean" (2000)
Karl Hodina, * 07. Juni 1935 Wien, † 24. März 2017 Wien, Komponist, Maler, Sänger.
Biografie
Karl Hodina erlernte zunächst an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt den Beruf eines Lithographen. Er übte seine berufliche Tätigkeit ab dem 14. Lebensjahr aus, erhielt auch schon vier Jahre zuvor Unterricht in Klavier und Akkordeon. Ab 1955 widmete er sich in autodidaktischem Studium ernsthaft der Malerei, und etwa um 1960 darf Hodinas Ausbildungsphase als abgeschlossen betrachtet werden. Hodina malte im Stil des Phantastischen Realismus.
Schon ab 1956 trat er als Jazzpianist auf und 1957 gründete er das "Vienna Modern Jazz Quartet". 1966, mit bereits 31 Jahren, beteiligte er sich in der Wiener Galerie Basilisk erstmals an einer Ausstellung zum Thema "St. Stephan", im folgenden Jahr wagte er seine erste Einzelausstellung. 1969 quittierte er seinen bisherigen Brotberuf als Lithograph und konnte sich fortan gänzlich seinen künstlerischen Ambitionen in beiden Sparten widmen. Zugleich mit der Malerei forcierte Hodina nun auch seine kompositorische Tätigkeit, wobei er ab 1970 mit Wiener Musik und Filmmusik bedeutende und durch zahlreiche Schallplatteneinspielungen dokumentierte Erfolge erzielen konnte.
1972 wurde Hodinas künstlerische Entwicklung einer breiten Öffentlichkeit in Form von Fernsehporträts in ORF und ZDF vorgestellt. Mittlerweile hatte er mit einer Edition von Kunstkalendern, Illustrationen zu Jugendbüchern und Zeichentrickfilmen hohe Aufmerksamkeit erzielt. In den folgenden Jahren widmeten ihm die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien (Institut) und die Wiener Arbeiterkammer Ausstellungen. Als Höhepunkt seiner Karriere bis dahin erschienen ein Kunstbuch mit dem treffend charakterisierenden Titel "Hodina - ein Wiener Beispiel" sowie seine Weichgrundradierung "Der liebe Augustin". Dieses Werk sowie einige weitere Sujets in der gleichen Technik machten den Künstler nun endgültig einer weiten Öffentlichkeit bekannt. 1974 zeigte sich Hodinas Liebe zur Musik in der Gründung des Arbeitskreises "Kritisches Wienerlied", zugleich nahm er auch eine Lehrtätigkeit in Stiftungskursen der Arbeiterkammer auf.
In- und Ausland begannen seine Musikschöpfungen in höchstem Maß zu schätzen, und eine erste Goldene Schallplatte bildete die beinahe selbstverständliche Folge. Alle seine Arbeiten kreisen um Wiener Themen, und 1981 begann er, selbst als Präsentator im ORF zu wirken.
Einige von Hodinas Liedern - allen voran "Herrgott aus Stan" oder "’s Vogerl am Bam" - wurden, nicht zuletzt auch dank seiner eigenen Interpretation, zu echten "Schlagern", vielleicht sogar Volksliedern.
Karl Hodina wurde in den Vorstand der Gesellschaft Austro Mechana berufen, 1977 auch in den Vorstand des Österreichischen Komponistenbundes. Im Jahre 2000 wurde Karl Hodina gemeinsam mit Roland Neuwirth künstlerischer Leiter des Wienermusik-Festivals "wean hean".
2020 wurde der Karl-Hodina-Park in Ottakring nach dem Künstler benannt.
Video
Literatur
- Guido Tartarotti: Karl Hodina gestorben - Realist des Wienerlieds. In: Kurier, 25.03.2017 [Stand: 27.03.2017]
- Sabine Oberhauser und Hansi Dujmic: Neue Straßennamen für Wien. In: Rathauskorrespondenz, 11.06.2020