Karl Koller

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Koller, Karl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Koller, Carl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13415
GNDGemeindsame Normdatei 136408192
Wikidata Q84585
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Dezember 1857
GeburtsortOrt der Geburt Schüttenhofen, Böhmen (Sušice, Tschechische Republik)
SterbedatumSterbedatum 22. März 1944
SterbeortSterbeort New York, USA
BerufBeruf Ophthalmologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Koller Carl (Karl), * 3. Dezember 1857 Schüttenhofen, Böhmen (Sušice, Tschechische Republik), † 22. März 1944 New York, USA, Ophthalmologe. Schon während seines Studiums an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1882) hatte Koller beim Experimentalpathologen Salomon Stricker erste wissenschaftliche Untersuchungen vorgenommen. Von Ferdinand Arlt (I. Universitäts-Augenklinik) in die Augenheilkunde eingeführt, arbeitete Koller 1884 schließlich als Sekundararzt an der II. Universitäts-Augenklinik (Allgemeines Krankenhaus). Durch seinen Freund Sigmund Freud auf die Oberflächenbetäubung durch Cocain (Wirkung von Cocain auf die Zungenschleimhaut) hingewiesen, hatte Koller den genialen Gedanken, eine 2%ige Cocainlösung zur Schmerzausschaltung bei Augenkrankheiten und Augenoperationen einzusetzen. So wurde aus dem ursprünglichen Analgeticum ein Anaestheticum; damit wurde der damals 27jährige Koller zum Begründer der Lokalanästhesie. Am 15. September 1884 ließ Koller, der damals seine Fachausbildung noch nicht beendet hatte, seine Entdeckung durch den Triester Ophthalmologen Josef Brettauer beim Ophthalmologenkongreß in Heidelberg bekanntmachen. Doch Koller konnte die segensreiche Anwendung der Lokalanästhesie in Wien (und bald auch weltweit) nicht lange genießen: infolge eines Duells wegen seiner jüdischen Herkunft verließ Koller 1885 Österreich und war 1885-1987 Assistent von Frans Cornelis Donders und Herman Snellen am Gasthuis voor Ooglijders in Utrecht. 1888 emigrierte Koller in die USA, wo er an den Krankenhäusern von Mount Sinai und Montefiore in New York wirkte.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 486 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer. Band 84, 1934, S. 1190 ff.
  • Karl Koller: Historische Notiz über die ersten Anfänge der Lokalanästhesie. In: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer. Band 78, 1928), S. 601
  • Helmut Wyklicky / Manfred Skopec: Carl Koller (1857-1944) and his time in Vienna. In: Regional anaesthesia 1884-1984, S. 12 ff.
  • Helmut Wyklicky: Zur Geschichte der Augenheilkunde in Wien. 100 Jahre II. Universitäts-Augenklinik. 1984, S. 25 f.