Karl Strobl
Karl Strobl, * 20. Jänner 1908 Wilhelmsdorf bei Poysdorf (Niederösterreich), † 21. August 1984 Wien, Priester, Seelsorger und Publizist.
Biografie
Karl Strobl entstammt einer Weinbauernfamilie, wurde am 20. Jänner 1908 in Wilhelmsdorf bei Poysdorf geboren und verstarb am 21. August 1984 in Wien. Nachdem er von 1918 bis 1926 das Knabenseminar Hollabrunn besucht hatte, widmete er sich in den Jahren 1926 bis 1931 seinem Theologiestudium an der Universität Wien, das er im Jahr 1935 mit der Promotion abschloss. Gemeinsam mit Otto Mauer besuchte er das Priesterseminar und wurde so zu dessen langjährigem Freund und Wegbegleiter. Seine Priesterweihe erhielt Karl Strobl am 19. Juli 1931.
In den Jahren von 1931 bis 1934 war Karl Strobl als Kaplan in der Pfarre Brunn am Gebirge, als Religionslehrer und in der Jugendseelsorge tätig. Ebenfalls als Kaplan wirkte er von 1934 bis 1936 in der Pfarre Allerheiligen-Zwischenbrücken in Wien 20.
In den Jahren 1937 bis 1969 wirkte er als katholischer Hochschulseelsorger in Wien. Von 1938 bis 1945, während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, hatte er die Leitung der Studentenseelsorge in Wien inne und war Kurat in der Wiener Innenstadtpfarre St. Peter, wo er einen Kreis katholischer Studenten um sich versammelte, darunter auch den späteren Bischof Egon Kapellari.
Im Jahr 1945 gründete Karl Strobl die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Wien und die Katholische Studentenfürsorge. Auf seine Initiative geht auch die Gründung der Katholischen Hochschuljugend Österreichs (KHJÖ, 1946) zurück. In den Jahren 1967 bis 1980 war er Rektor des Afro-asiatischen Instituts (AAI).
Ab 1969 wirkte er als Domkapitular zu St. Stephan in Wien, im selben Jahr wurde er auch zum Leiter des "Österreichischen Pastoralreferats Wissenschaft und Hochschule" der Österreichischen Bischofskonferenz bestimmt. Im Rahmen des Sekretariats der Österreichischen Bischofskonferenz war er zudem Mitglied der Leitungsgruppe "Österreichische Kommission für Bildung und Erziehung" (ÖKBE).
In den Jahren von 1970 bis 1976 war er als geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Österreich tätig, seit 1. Dezember 1973 auch als Akademikerseelsorger der Erzdiözese Wien und als geistlicher Assistent des Katholischen Akademikerverbandes der Erzdiözese Wien (KAV), letzteres bis zum Jahr 1976.
In größerem Umfang war Karl Strobl auch Publizist und Sprachrohr der katholischen Kirche in den österreichischen Medien: In den Jahren 1974 und 1977 war er Initiator und Hauptredakteur der religiösen Radio-Studienprogramme des Österreichischen Rundfunks (ORF).
Als Initiator des "Forums St. Stephan – Gespräche zwischen Wissenschaft, Kultur und Kirche" (1980/1981), des "Otto-Mauer-Fonds" und des "Msgr. Otto-Mauer-Preises" positionierte er sich an einem Schnittpunkt zwischen katholischer Kirche, Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Literatur
- Prälat Dr. Karl Strobl gestorben. In: Kathpress. Katholische Presseagentur Nr. 160, Wien, 21.08.1984, S. 1
- Alois Kraxner / Agnes Niegl / Friedrich Wolfram [Hg.]: Karl Strobl. Erfahrungen und Versuche, Notizen aus dem Nachlaß. Wien / München: Herold 1985
- Erika Niel: Reich Gottes war sein Schlüsselwort, die Kirche war Ort seines Wirkens. Prälat Dr. Karl Strobl. In: Wiener Kirchenzeitung 136. Jg., Nr. 35, 02.09.1984, S. 5
- Wilhelm Zauner: Predigt zur Feier des Goldenen Priesterjubiläums von Prälat Dr. Karl Strobl am Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, 14. Juni 1981, in Poysdorf. In: Heinrich Schnuderl / Joop Roeland / Hans Tuppy, Von Person zu Person. St. Pölten / Wien: Niederösterreichisches Pressehaus 1983, S. 173–177