Katharina Lins
Katharina (Josefa Nikolina) Lins, * 7. November 1788 Zams (Tirol), † 4. August 1836 Zams (Tirol), Ordensschwester.
Biografie
Katharina Lins wurde als Kind einer Bauernfamilie in Zams (Tirol) geboren. Ihr Onkel Nikolaus Tolentin Schuler war ab 1805 Pfarrer in diesem Ort und legte 1811 den Grundstein für ein Armenkrankenhaus, das 1820 fertiggestellt wurde. Die Betreuung sollte die sozial-karitativ tätige Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul übernehmen. Zu ihren zentralen Aufgaben zählt die Kranken- bzw. Altenpflege sowie Unterricht und Erziehung.
Zu diesem Zweck schickte Schuler seine Nichte Katharina 1822 zur Ausbildung an das Mutterhaus des Ordens nach Straßburg, wo sie nach eineinhalb Jahren Noviziat im Mai 1823 unter dem Ordensnamen Josefa Nikolina ihre Profess ablegte. Zurück in Zams übernahm sie die Leitung des Krankenhauses und den Aufbau des Schwesterordens. 1826 legten zwölf weitere Schwestern ihr Ordensgelübde ab und ab 1830 konnten Filialen des Ordens gegründet werden.
Auch in Wien gab es, forciert von Graf Karl Ludwig von Coudenhove (1774-1838) und gefördert von Kaiserin Karoline Auguste (1792-1873) sowie Erzherzog Maximilian von Österreich-Este (1772-1863), Pläne, eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern einzurichten. Maximilian stellte in der Vorstadt Gumpendorf das Haus Nr. 195 als erste Niederlassung zur Verfügung. Am 2. März 1832 bezog Katharina (Josefa Nikolina) Lins mit drei Mitschwestern und zwei Kandidatinnen das Gebäude.
Rasch wurde ein Krankenhaus eingerichtet, das sich bereits anlässlich einer Cholera-Epidemie im Sommer des Jahres bewährte. In weiterer Folge wurde das eigentliche Ordensspital für arme Kranke eingerichtet. 1833/1834 wurde ein eigenes Schwesternheim gebaut.
Von einer Reise ins Mutterhaus Zams im Oktober/November 1833 kehrte Schwester Josefa Nikolina gesundheitlich geschwächt zurück. Im Juni 1835 ging sie abermals nach Zams, wo sie am 4. August 1836 starb. Sie wurde auf dem Ortsfriedhof Zams beigesetzt, wo ihr später auch eine Gedenktafel gesetzt wurde. Am 26. April 2016 wurde die Städtische Wohnhausanlage in der Gumpendorfer Straße 104 offiziell nach der Ordensschweter benannt.
Literatur
- Franz Hlawati: Die Barmherzigen Schwestern von Wien-Gumpendorf. 1832 – 1932. Wien: Selbstverlag der Kongregation der Barmherzigen Schwestern v. Hl. Vinzenz v. Paul 1932
- Über die barmherzigen Schwestern und deren Einführung in Wien. Wien: Franz Wimmer 1883 (Sonderabdruck aus der Neuen Theologischen Zeitung)
- Wilhelm Franz Carl Fleischmann: Das Wirken der barmherzigen Schwestern in Wien nebst einer kurzen Lebensgeschichte ihres heiligen Stifters Vincenz von Paul. Wien: Sollinger 1839
- Die barmherzigen Schwestern in Wien. Wien: Hagenauer 1841
- Orden online: Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Wien-Gumpendorf. URL: http://www.orden-online.de/wissen/b/barmherzige-schwestern-vom-heiligen-vinzenz-von-paul-in-wien-gumpendorf/ [Stand: 15.07.2015]
- Katharina Lins Schulen Zams: Katharina Lins. URL: http://www.mutterhaus-zams.at/lins/cms/index.php?id=21 [Stand: 15.07.2015]
- Ludwig/Rumelhart: Katharina-Lins-Hof in Mariahilf offiziell benannt. In: Rathauskorrespondenz, 27.04.2016