Kathinka Buchwieser
Kathinka Buchwieser, * 24. Mai 1789 Koblenz (Deutschland), † 9. Juli 1828 Wien, Sängerin (Sopran) und Schauspielerin.
Biografie
Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt, sie trat zuerst am Theater in Frankfurt am Main auf, 1805 übersiedelte sie mit ihren Eltern nach Wien, wo der Vater, Balthasar Buchwieser, eine Stelle als 3. Kapellmeister am Theater an der Wien antrat. Im Frühling 1806 gastierte sie an der Hofoper München.
Am 6. Dezember 1806 debütierte sie im Theater an der Wien als Sextus in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Titus der Gütige" und am 11. Dezember 1806 an der Hofoper in der Titelrolle in "Helene" von Étienne-Nicolas Méhul. 1807/08 trat sie nur am Theater an der Wien auf, von 1809 bis 1815 war sie Ensemblemitglied am Kärntnertortheater, trat aber weiterhin am Theater an der Wien auf, ab 1814 auch als Schauspielerin. Ihr Rollenfach waren erste Liebhaberinnen und Anstandsdamen, unter anderem interpretierte sie Louise in der Uraufführung (26. April 1809) der komischen Oper "Der lustige Schuster" (nach dem Italienischen von Matthäus Stegmayer, Musik: Paër) am Theater an der Wien, die Rolle sang sie später auch am Kärntnertortheater; am 28. Mai 1813 bei der Wiener Erstaufführung Fatime in Carl Maria von Webers "Abu Hassan" im Theater an der Wien. Am Kärntnertortheater sang sie bei den Wiener Erstaufführungen der Oper "Die Vestalinn(!)" von Gaspare Spontini die Partie der Oberpriesterin (12. November 1810) und der Oper "Die beyden Kalifen" von Giacomo Meyerbeer die Irene (20. Oktober 1814). 1815 wurde sie von der Hoftheaterintendanz gekündigt, am 11. April 1815 nahm sie in einer Benefizvorstellung am Kärntnertortheater als Amide in "Alamon, Fürst von Catanea" von Niccolò Isouard ihren Bühnenabschied.
Sie war unter anderem mit Franz Schubert bekannt, der ihr die Lieder op. 36, 1 und 2 ("Der zürnenden Diana" D 707 und "Nachtstück" D 672) sowie op. 54 ("Divertissement à l’hongroise" D 818) widmete.
Kathinka Buchwieser war in erster Ehe (Eheschließung am 25. April 1808) mit dem Grafen Franz Hrzan verheiratet, die Ehe wurde 1820 annulliert, da der Graf 1810 straffällig und außer Landes verwiesen wurde. Am 7. Februar 1821 heiratete sie in der Karlskirche Miklós (Niklas, Nikolaus) Lacsny von Folkusfálva, einen fürstlich Pálffyschen Güterverwalter.
Quellen
- Matricula Online: Sterbebuch Karl Borromaeus, Signatur 03-07, folio 107, Katharina Lacsny von Folkusfalfa
- Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung), 15.07.1823, 21. Jahrgang, Nr. 85. S. 4 (340)
Literatur
- Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnerthortheater als Hofoper. Wien: Verlag Der Apfel 2007
- Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1794 bis 1810. Musik und Tanz im Burg- und Kärnthnerthortheater. Wien: Verlag Der Apfel 2011
- Österreichisches Musiklexikon Online: Buchwieser, Katharina [Stand: 19.01.2023]
- Österreichisches Biographisches Lexikon: Lascny (Laszny) von Folkusfalva, Katharina [Stand: 19.01.2023]